Fußball

Salzburg verlor zwei Spieler der Saison und 33 Tore: Eine Chance für Sturm?

„Nur“ sieben Punkte Vorsprung für Meister Red Bull Salzburg am Ende der letzten Saison auf den Zweiten Sturm Graz. Das wurde als Beweis für mehr Spannung und das gestiegene Niveau bejubelt, wobei manche außer Acht ließen, dass sieben Punkte Vorsprung nach der Punkteteilung weiterhin eine ganze Menge ist. Derzeit sehen aber viele die Chance, dass Sturm noch näher an Salzburg herankommen oder den Meister sogar stürzen könnte. Der Grund für diese Prognosen: Salzburg hat mit Nicolas Seiwald und Philipp Köhn den Spieler und Tormann der vergangenen Saison an RB Leipzig und Monaco verloren, mit Benjamin Sesko (RB Leipzig) und Junior Adamu (Freiburg) zwei Stürmer, die zusammen 33 Tore erzielten. Demgegenüber stehen Österreichs Teamtorhüter Alexander Schlager und der serbische Stürmer Petar Ratkov als Neuzugänge sowie der aus Belgien von Westerlo zurückgeholte Offensivspieler Nene Dorgeles. Das lässt manche glauben, Salzburg könnte nicht mehr so stark wie in der letzten Saison ein

Sturm Graz wechselte die Nummer eins von Arsenal-Leihgabe Arthur Okonkwo zum holländischen Riesen Kjell Scherpen, holte den polnischen Stürmer Szymon Wlodarczyk und den spanischen Mittelfeldspieler Javi Serrano. Die sieben Abgänge sind leichter wegzustecken als die vier von Salzburg. Weil nur Okonkwo und sein Vorgänger Jörg Siebenhandl Stammspieler waren, der Schweizer Stürmer Albian Ajeti, Mittelfeldspieler Ivan Ljubic und die anderen wie Talent Moritz Wels hingegen nicht. Aber noch ist nicht aller Tage Abend: Der Abgang von Torjäger Emanuel Emegha steht bevor, um den von Mittelfeldmotor Alexander Prass bemüht sich sein Berater Max Hagmayr. Italiens Aufsteiger Monza soll Interesse signalisiert haben.

Vom Meister kam Samstagvormittag aber ein Statement: Der 4:1 (3:1)-Sieg in Anif gegen den deutschen Traditionsklub Hamburger SV, der den sechsten Anlauf zur Rückkehr in die Bundesliga nimmt. Bei Salzburg fehlten wegen Verletzungen Nicolas Capaldo, Fernando, Noah Okafor und Luka Sucic, Oscar Gloukh ist nach der Unter 21-Europameisterschaft noch auf Urlaub.  Nach 23 Minuten stand es bereits 3:0, wobei Rechtsverteidiger Amar Dedic an zwei Toren beteiligt war. Stürmerhoffnung Karim Konate sorgte für das 1:0, Amankwah Forson, letzte Saison nicht erste Wahl, traf mit einem sehenswerten Fernschuss. Trainer Matthias Jaissle bot bis auf Sekou Koita, der einen Trainingsrückstand aufweist, seine derzeit stärkste Formation auf. Im Mittelfeld mit Forson, Lucas Gourna-Douath, Nene Dorgeles (Bild), der in der zweiten Hälfte nach einem sehenswerten Solo aus der eigenen Hälfte das 4:1 erzielte, und dem Dänen Maurits Kjaergaard, im Angriff mit Konate und Ratkov. Die 0:3 (0:3)-Niederlage am Nachmittag gegen den tschechischen Klub Slovacko hat keinen dramatischen Beigeschmack. Denn dabei war Koita der einzige Spieler mit Erfahrung.

Noch mehr als Sturm Graz rüstete der Dritte LASK, der 14 Punkte hinter Salzburg lag, auf. Neun Spieler geholt, bisher mit Ausnahme von Schlager keine Stütze verloren. Beim Saison-Kickoff gegen Zweitligist Vienna lagen die Linzer nach vier Minuten 0:2 zurück, siegte aber noch 4:2 (2:2), wobei dem neuen Stürmer Moussa Kone bis zur Pause ein Doppelpack zum Ausgleich gelang. Zur zweiten Hälfte kamen sieben Neue. Zwei von ihnen schossen Tore: Branko Jovicic zum 3:2, der Japaner Keito Nakamura verwandelte einen Elfmeter.

Foto: Red Bull Salzburg.

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