Fußball

Schade, dass die Winterpause kommt: Rapids kleine Kampfansage

Schade, dass jetzt die Winterpause kommt. Das sagte er neue Rapid-Präsident Martin Bruckner Montag Abend auf „Sky“, 24 Stunden nach der erfolgreichen Premiere des grün.weißen Weihnachtssingens mit 6200 Fans im Hütteldorfer Allianz-Stadion (Bild oben).  Aus seiner Sicht nach dem Sprung auf Platz drei verständlich. bei Red Bull Salzburg und beim LASK wird man derzeit anders hören. Da kommt die Pause bis Februar nach dem Mammutprogramm seit August gerade richtig, um neue Kräfte zu tanken, speziell für die Februar-Kraftproben in der Europa League gegen Adi Hütters Eintracht Frankfurt und AZ 67 Alkmaar. Eine kleine Kampfansage an die ersten zwei der Tabelle konnte sich Brucker nicht verkneifen: „Wir werden noch stärker nachlegen, indem wird wieder zur Heimmacht werden!“ Ob das Salzburg und LASK ins Wanken bringen wird?

Bruckner gestand aber, das bei Rapid allen miteinander etwas fehlt, was Salzburg und der LASK auch 2020 haben werden, Wolfsberg im September den größten Prestigegewinn der Klubgeschichte mit dem 4:0 in Mönchengladbach sicherte: Die Teilnahme am europäischen Bewerb. Unter allen verstand Bruckner die Spieler, die Fans und das Vereinsbudget. Aber zumindest ist Rapid guter Hoffnung, dass der Zustand ab August der Vergangenheit angehören wird. Die Europacuppause zu beenden wird für Grün-Weiß leichter als für den violetten Erzrivalen. Denn wie es nach dem 1:1  gegen Wolfsberg aussieht, kann das nur über den schwierigeren Weg als Rapid gelingen: Die Qualifikationsrunde gewinnen und als Siebenter die Chance im Play-off gegen den Letzten der Meisterrunde wahrnehmen.

Deshalb kam letzten Sonntag keine friedliche odr gar feierliche Stimmung auf, als die Spieler mit einem Transparent den wenigen Fans, die gekommen waren, frohe Weihnachten wünschten. Ihre Mienen verrieten, wie ihnen nach dem 1: gegen Wolfsberg zu Mute war. Sieg verpasst, sieben Punkte Rückstand auf Platz sechs vor den letzten vier Runde des Grunddurchgangs. Das Wunder, an das sich manche klammern ist unrealistisch.: „Weiter konsolidieren“, hieß die Devise von Trainer Christian Ilzer für die Winterpause. Da müsste schon mehr passieren,  um das Wunder zu schaffen. Im Blick zurück klagte Austrias Trainer bei allem Eingeständnis von eigenen Schwächen über kein „Glück“ mit den Entscheidungen der  Schiedsrichter in den ersten 18 Runden. Als er das sagte, dachte er speziell noch an das aberkannte Tor von Michael Madl gegen Wolfsberg. Das wäre das 2:0, vielleicht der Sieg gewesen. Bei nur fünf Punkten Rückstand hält sich das Wunder „greifbarer“ angefühlt.

Sportvorstand Peter Stöger konstatierte eine kleine Steigerung, mehr Ordnung, mehr Kompaktheit. Ohne es auszusprechen, weiß er, dass dies zu wenig sein wird. Bis Weihnachten soll die Trainingslager-Frage geklärt werden. Wobei es wirklich kein Problem bedeuten kann, sich in Wien  gut vorzubereiten. Um auch konditionelle Defizite zu beseitigen, die sich in den letzten Partien, etwa im Derby gegen Rapid und gegen Wolfsberg, zeigten. Die Kärntner hatten im Finish mehr zuzusetzen, obwohl sie drei Tage zuvor im Olympiastadion von Rom ein 2:2 beim Gruppensieger AS Roma erkämpft hatten. Das stimmt irgendetwas nicht bei Austria. Die positivste Nachricht kam von Christoph Monschein. Er behauptete, auch 2020 hundertprozentig für Austria auf Torjagd zu gehen. Nach derzeitigem Stand. Was bedeutet: Das Angebot, das ihn reizt und gleichzeitig Austrias finanzielle Sorgen verringert, liegt nicht unter dem Weihnachtsbaum.

Foto: Rapid/RedRing Shots, © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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