Fußball

Schaden darf Rapid niemand – aber Edlingers Glücksritter-Foul ist sehr nahe daran

Montag Abend hatten sich Martin Bruckner und  Roland Schmid, die Kandidaten im Präsidentenwahlkampf von Rapid, im „Sky“-Studio bei „Talk und Tore“ präsentiert (Bild oben), einen Tag später lieferte die grün-weiße Homepage Interviews mit beiden. Geführt vom Künstler und Kabarettisten Florian Scheuba, einem bekennenden Rapid-Fan. Ansehen können dies nur Rapid-Mitglieder. Bruckener sieht sein Team weiter  als richtige Kombination zwischen Erfahrung und Neubeginn, das Rapid weiter einwickeln könne und werde. Donnerstag folgt  im Allianzstadion die Präsentation des Geschäftsberichts 2018/19. Garantiert mit positiven Zahlen. Dass dies eine Art von Wahlhilfe  für Bruckner darstellt, weil er als Finanzreferent an dieser guten Bilanz beteiligt war, stellte Christoph Peschek, der Wirtschaftsgeschäftsführer, in Abrede. Dies müsse statutengemäß zehn Tage vor der Generalversammlung geschehen und sei auch letztes Jahr in Form einer Pressekonferenz passiert. Nur war 2018 der damalige Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel nicht dabei., was zu einigen internen Missverständnissen geführt hatte. Darum zieht diesmal auch Zoran Barisic Bilanz.

Wenn Schmid Bilanz zieht, dann fühlt er sich von grün-weißen Wahlkomitee nicht fair behandelt, weil drei der sechs Mitglieder offen ihre Präferenz für Bruckner deklarierten. Wogegen prinzipiell nichts einzuwenden ist, aber die Objektivität des Gremiums doch etwas in Zweifel zieht. Die Unterstützung der Ultras für Bruckner sieht Schmid relativ gelassen. Schmid glaubt, dass auf der Allianz-Tribüne, das ist die auf der Längsseite, mehr Mitglieder sitzen, die am 25. November abstimmen werden, als im Fansektor hinter dem Tor. Und er sieht das Lager der Ultras in seinem Eintreten für Bruckner gar nicht so geeint wie nach außen hin getragen. Seinen Informationen nach wäre mit Sabine Karl ein Gründungsmitglied der Ultras sogar aus Protest gegen das Votum für Bruckner ausgetreten. Zudem verwundert es ihn, dass Rapid angeblich kein Geld benötige. Da fühlt er sich als langjähriger Sponsor fast beleidigt.

Der Mittwoch lieferte neue Aufregungen im Wahlkampf. Da meldete sich via Twitter eine Initiative „Lang lebe Rapid“ mit der unbewiesenen Behauptung, der Hauptsponsor Wien Energie habe heuer bereits die ersten zwei Raten des Dreijahresvertrags bezahlt, um den positiven Geschäftsbericht zu ermöglichen. Aber das ist fast ein Klacks im Vergleich zur Wortmeldung von Ehrenpräsident Rudi Edlinger. Sechs Jahre nach seinem Abtritt brach er mit einem Vorsatz, über Rapid nichts mehr zu reden. Via“Kurier“-Interview äußerte er seien Sorge über die Zukunft von Rapid, wenn nicht die Liste Leitbild von Bruckner die Wahl gewinne. Weil im Team Grün-Weiß von Schmid nur Leute zu finden wären, die kaum Erfahrung hätten, wie man einen Fußballverein führe, geschweige denn Rapid. Edlinger empfand es als unfair, sollte er über die Ära seinen Nachfolgers Michael Krammer urteilen, auch wenn er feststellt, dass drei Sportdirektoren und vier Trainer innerhalb kurzer Zeit Rapid nicht gut taten.

Aber die Behauptung  „Rapid ist nichts für Glücksritter, ich würde es sehr bedauern, wenn diese den Verein übernehmen“, bedeutete doch ein schweres Foul an der Liste Schmid, das bisher heftigste im Wahlkampf, das mindestens gelbwürdig ist.,  Auch wenn er behauptete, er wolle die Leute der Liste Schmid nicht in ihrer persönlichen Reputation angreifen, da sie in der Wirtschaft erfolgreich sind. Aber sie hätten keine Ahnung von Rapid. Komisch nur, dass Grün-Weiß seit Jahren nichts daran findet, sich mit namhaften sechsstelligen Summen von Glücksrittern sponsern zu lassen.

 

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