Werbung für den deutschen Fußball brachte das Bundesliga-Spitzenduell zwischen Borussia Dortmund und Bayern München. Ein Superspiel, das rund um die Welt ging, 205 Länder sahen. Nach fünf Minuten führte Dortmund, vier später glich Robert Lewandowski aus. Eine Minute vor der Pause sorgte Kingsley Coman für Bayerns 2:1, in der dritten Minute der zweiten Hälfte glich Erling Haaland durch einen Schlenzer mit rechts aus, in der 77. Minute entschied ein umstrittener Handselfmeter, den Lewandowski verwandelte, den Schlager. Bayern hat durch das 3:2 (2:1) vier Punkte Vorsprung auf Dortmund. Aber „ungerecht“, dass nachher Referee Felix Zwayer und der VAR Tobias Welz im Kölner Videokeller den meisten Gesprächsstoff lieferten, nicht die Leistungen der Spieler.
Bei der Elfmeterszene bekam Dortmunds Abwehrchef Mats Hummels den Ball an den Ellbogen, ohne dass er ihn sah. Denn er blickte Richtung Boden. Zwayer pfiff zunächst keinen Elfmeter, ging nach Kontakt mit Welz in die Video Ara, zeigte auf den Punkt. Empörung bei Dortmund, Trainer Marco Rose konnte sich gar nicht mehr einfangen, Assistent Rene Maric, den er von Salzburg über Mönchengladbach mitnahm, „schnappte“ ihn, trug ihn zurück Richtung Bank. Zu spät. Rose sah Gelb-Rot. Wie Zwayer danach im „Sky“-Interview erklärte, wegen fortgesetzter Unsportlichkeiten. Was Roses Riesenärger nachvollziehbar machte: Kurz davor ging Zwayer nicht in die Videoarea, als Bayern Lucas Hernandez Dortmunds Kapitän Marco Reus im Strafraum mit Hand und Oberkörper von hinten zu Fall brachte. Zwayers eigenartige Begründung: „Bei der Reus-Szene hatte ich eine vollständige Wahrnehmung, bei der Situation um Hummels nicht.“ Bitter für Dortmund, mit solch umstrittenen Entscheidungen oder falschen Wahrnehmungen zu verlieren. Englands Teamspieler Jude Bellingham erinnerte via Internet dran, dass Zwayer vor 16 Jahren im Zuge des deutschen Wettskandals 2005 für sechs Monate gesperrt war.
Beim 1:1 (1.1) zwischen Arminia Bielefeld und dem 1. FC Köln waren sechs Österreicher im Einsatz: Bei Bielefeld Manuel Prietl und Alessandro Schöpf über die volle Distanz, der auffällige -Austrianer Patrick Wimmer bis zur 72. Minute. Bei Köln spielte Dejan Ljubicic durch, Florian Kainz bis zur 84. Minute, dann kam für ihn Louis Schaub. Nur ein Österreichs stand bei Hoffenheims 3:2 (2:1) gegen Eintracht Frankfurt in der Startelf: Stefan Posch im Abwehrzentrum der Sieger. Florian Grillitsch fehlte wegen einer Erkältung, Christoph Baumgartner spielt nach seiner Verletzungspause nur in den letzten sieben Minuten. Bei Eintracht Frankfurt ließ Trainer Oliver Glasner seins Landsleute Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker auf der Bank. Bei Hinteregger eine Überraschung, weil er nach der Sprunggelenkprellung wieder fit ist. Auf seiner Position bevorzugte Trainer Oliver Glasner den 38 jährigen Japaner Makuto Hasebe, weil er für den Spielaufbau so wichtig ist. Ein Österreicher-Konflikt in Frankfurt? Glasner kritisierte nach der Niederlage ein schwaches Defensivverhalten, dass bei den drei Gegentoren nicht gut verteidigt wurde. Also doch keine gute Entscheidung, auf den zweikampfstarken Hinteregger zu verzichten?
Michael Gregoritsch erzielte bei Augsburg 2:3 (0:3)-Heimpleite gegen Bochum das erste Tor. Er wurde erst bei 0:2 eingewechselt. Der Österreicher, der am meisten von sich reden machte, spielte im Schlager der zweiten Liga. Guido Burgstaller war das Matchwinner für Tabellenführer St. Pauli vor 20.000 Zuschauern am Millerntor den Schlager gegen seinen Ex-Klub Schalke. Er sorgte beim 2:1 (2:0) zwischen 20. und 39. Minute durch einen Doppelpack mit rechts und Kopf für das 2:0. „Mister Doppelpack“ verfehlte seinen ersten Dreierpack in Deutschland nur ganz knapp. Beim ersten Treffer Burgstallers konnte Landsmann Martin Fraisl im Schalker Tor den Ball nur berühren. Burgstaller ist mit 14 Treffern Toptorjäger der zweiten Liga, St. Pauli hat sechs Punkte Vorsprung, ist als Herbstmeister auf Kurs Richtung Aufstieg.
Foto: FC St.Pauli.