Fußball

Schon sechs Tore von Sarkaria gegen seinen Ex-Klub Austria

Schon zum dritten Mal in diesem Jahr herrschte bei einem Heimspiel von Sturm Graz absolute Stille auf den Tribünen der Merkur-Arena. Anfang April vor dem Anpfiff gegen Rapid und im Cup-Semifinale gegen den LASK wegen eines medizinischen Notfalls auf der Tribüne, bei dem eine Person reanimiert werden musste. Mittwoch beim 3:2 (1:2) gegen die Austria wegen eines Zwischenfalls nach dem Führungstor von Violett durch einen Kopfball von Haris Tabakovic im Gästesektor. Ein Austria-Fan fiel beim Jubel in den Stadiongraben, der geschockte Tabakovic rief sofort Sanitäter herbei, die zum Verunglückten in den Graben hinabstiegen, der nach der Erstversorgung ins Spital gebracht wurde.  Nach dem Match gab es Entwarnung: Der Fan erlitt „nur“ ein Cut im Gesicht und eine Armverletzung.

Der Vater des Sieg von Sturm hat eine violette Vergangenheit: Manprit Sarkaria (Bild) war im Sommer 2021 ablösefrei von Austria nach Graz gewechselt. Mittwoch glich er die Führung von Tabakovic aus, als er einen Freistoss unter der hochspringenden Austria-Mauer schoss, womit auch Tormann Christian Früchtl nicht rechnete. Außer Sarkaria war auch Otar Kiteishvili beim Ball. Er lief als erster an, schoss nicht. Sarkaria sah, dass einige Spieler in der Mauer hochsprangen, als Kiteishvili anlief. Daher entschloss er sich zu der riskanten Variante. Tabakovic brachte Austria vor der Pause aus einem Elfmeter wieder in Führung, nach der Pause leitete Sarkaria mit einem genialen Fersler die Aktion zum Ausgleich ein, der durch Kiteishvili nach Assist von Joker Alexander Prass fiel. Nur 110 Sekunden später sorgte Sarkaria  auch für das Siegestor, als er nach einem Pass von David Affengruber Früchtl überhob. Erstmals erzielte Sarkaria gegen die Austria zwei Tore, insgesamt traf er in sieben Partien gegen den Ex-Klub, bei denen er nur zweimal leer ausging, sechsmal. Von den sieben Duellen gegen Austria gewann Sarkaria vier, verlor zwei.

Austria blieb in der Meisterrunde weiter ohne Sieg, hat als Fünfter jetzt zwei Punkte weniger als der Vierte Rapid. Zum Teil lag es auch an Pech: Dominik Fitz und Manfred Fischer trafen nur die Latte. Das hätte die Entscheidung sein können, denn zu diesem Zeitpunkt führte Austria 2:1. Trainer Michael Wimmer behauptete, eigentlich eine sehr gute Leistung gesehen zu haben: „Bis auf Unaufmerksamkeiten wieder in der Abwehr.“ Austria bekam in den fünf Spielen der Meisterrunde 13 Tore, konnte zum vierten Mal eine Führung nicht in einen Sieg verwandeln. Mittwoch gab Wimmer Legionären den Vorzug vor jungen Österreichern, was eigentlich nicht zur Klubphilosophie passt. Statt des 20 jährigen Manuel Polster spielte der sieben Jahre ältere Israeli Matan Baltaxa, statt des 21 jährigen Matthias Braunöder der zwölf Jahre ältere Australier James Holland. Konnte man das bei Polster als Denkzettel für seinen unnötig verschuldeten Elfmeter, der zur Heimniederlage gegen Klagenfurt führte, sehen, so blieb es bei Braunöder nicht nachvollziehbar, gab Rätsel auf.  Will die Austria auf diese Art verhindern, dass er vielleicht im Sommer ins Ausland wechselt? Oder soll eine Verletzung verhindert werden, die einen Transfer gefährden könnte? Keine der beiden Varianten klingt vernünftig oder gar logisch.

Foto: Gepa/Admiral.

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