Fußball

Schubser Dragovic und Kopfball-Ungeheuer Baumgartlinger

Seit Sonntag Abend sind Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic in Deutschland mit Bayer Leverkusen die ersten Jäger von Tabellenführer Bayern München und David Alaba. Mit nur einem Punkt Rückstand. Leverkusen blieb ungeschlagen, feierte mit dem 3:0 (1:0) beim Letzten Schalke 04 in Gelsenkirchen den sechsten Sieg in zehn Runden, den vierten auswärts. Die Österreicher hatten daran ihren Anteil: Baumgartlinger entwickelt sich aktuell zum Kopfballungeheuer. Wie drei Tage zuvor in der Europa League beim Siegestor zum 3:2 in Nizza traf er wieder per Kopf. Wieder nach einem Eckball des Jamaika-Flitzers Leon Bailey. Der so auch die Führung einleitete. Da schubste  der routinierte Dragovic den 19 jährigen Schalke-Youngster Malick Thiaw im Luftkampf sozusagen in den Ball. Thiaw trat per Flugkopfball ins eigene Tor. Nach Videostudium entschied der Referee: Kein Foul. Also war jubeln angesagt (Bild oben)-

Im Schalke-Tor stand erstmals ein 35 jähriger Voralberger. Der 1,95 Meter-Riese Michel Langer, der vor 14 Jahren einmal in Österreichs U 21 gespielt hatte. 2003 verließ er Viktoria Bregenz, begann seine 14 jährige Reise: Über die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart in die erste, in der er in der Meistersaison 2006/07 einmal zum Einsatz gekommen war. Der deutsche Meister Langer wechselte danach zum SC Freiburg,  dann zu FSV Frankfurt, nach Sandhausen, nach Norwegen zu Valerenga Oslo, in die nordamerikanische Major Soccer League zu den Tampa Bay Rowdies, nach Schweden zu Norrköping und 2017 zu Schalke. Dort läuft der Vertrag im Juni 2021 ab. Bisher galt er als ewiger dritter Tormann, musste aber Sonntag ran. Weil sowohl der Däne Fredrick Rönnow als auch Ersatz Ralf Fährmann verletzt sind.  Langer bewies, ein durchaus tauglicher Bundesligatormann zu sein. Unter anderem, als er einen Schuss Baumgartlingers aus dem Winkel holte.

An Langer lag es nicht, dass Schalke im26. Spiel hintereinander sieglos blieb. Beim Kopfball des Salzburgers war Langer machtlos. Es war der zweite Saisontreffer des Mittelfeldspielers nach dem 4:3 gegen Mönchengladbach, als er mit links traf. Seit 2016 ist Baumgartlinger in Leverkusen, aber derzeit durch den Ausfall des chilenischen Kapitäns Charles Aranguiz so wichtig wie nie. Die Vertragsverlängerung scheint nur eine Formsache zu sein. Von Titelanwärter wollt Baumgartlinger, der am 2. Jänner seinen 33. Geburtstag feiert, nichts hören: „Es sind erst zehn Runden vorbei. Aber das waren die besten, seit ich in Leverkusen bin!“ Wohl auch für Dragovic, der in den letzten Wochen fast ständig zum Einsatz kam. Dreimal in der Bundesliga, viermal in der Europa League. Auch er erzielte zwei Tore: Siegestreffer zum 2:1 in Bielefeld, das 2:1 in Nizza. Dazu der Schubser gegen Schalke. Ob er im Winter wechseln darf?

Sasa Kalajdzic spielte beim 2:1 (1:0)-Auswärtssieg des VfB Stuttgart bei Werder Bremen in den ersten 59 Minuten.  Bei den Verlierern kamen zwei Österreicher zum Zug: Marco Friedl im Abwehrzentrum über die  volle Distanz und Romano Schmid, der 20 jährige Grazer mit Wolfsberg-Vergangenheit, im Finish zu seinen ersten 14 Minuten in der Bundesliga.

Foto: Bayer Leverkusen.

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