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Sechs Millionen: Sturm winkt Rekordgewinn für Yeboah

Innerhalb von zwei Tagen sieht alles anders aus: Beim Trainingsstart hieß es, Kelvin Yeboah werde auch im Frühjahr den Dress von Sturm Graz tragen. Freitagabend schloss Sportchef Andreas Schicker nicht aus, dass am Wochenende aus, über das Wochenende den Rekordverkauf der Klubgeschichte perfekt zu machen. Wenn Yeboah, wonach es aussieht, zu CFC Genua 1983, den Vorletzten von Italiens Serie A wechselt. Der italienische Transferexperte Gianluca di Marzio kündigte dies an, Schicker schloss es nicht aus. Vor einem Jahr holte Schicker Yeboah von WSG Tirol um 550.000 Euro Ablöse. Mit ihm gelang noch der Sprung auf Rang drei. Jetzt stehen als Ablöse 6,5 Millionen im Raum. Würde sechs Millionen Gewinn in einem Jahr bedeuten. Der Marktwert von Yeboah, der in Herbst im italienischen U 21-Team spielte, steht lauf Internetportal Transfermarkt bei vier Millionen. Sein Vertrag bei Sturm läuft bis 2024.

Aber er will in die Serie A, obwohl die vom Corona-Chaos gezeichnet ist, obwohl Genoa, vergangene Saison auf Rang elf, in 20 Runden nur einen Sieg feierte, zehn Niederlagen bezog, zum rettenden Ufer derzeit vier Punkte fehlen. Am Dreikönigstag schaffte Genua mit dem 12:1 bei Sassuolo das neunte Unentschieden. Der Verein gehört einer amerikanischen Investorengruppe. Im November musste Davide Ballardini gehen, kam mit dem ehemaligen Ukraine-Teamchef Andrij Shevchenko ein großer Name als Nachfolger, mit dem Deutschen Johannes Spors ein neuer Sportchef. Er war davor bei Vitesse Arnheim und Ex-Austria-Trainer Thomas Letsch sowie Chefscout bei RB Leipzig. Spors sucht Verstärkungen. Wie Yeboah. Ebenfalls im Gespräch: Der Deutsche Amin Youness, bis Sommer 2022 von Napoli an Eintracht Frankfurt verliehen, aber dort seit Frühjahr nicht mehr im Einsatz.

Anders als zu Spielerzeiten, als Torjäger bei Milan, fand Shevchenko, der mit der Ukraine bei der Europameisterschaft trotz 0:1 gegen Österreich bis ins Viertelfinale kam, danach zurücktrat, als Trainer in Italien noch nicht in die Spur: Kein Sieg in acht Spielen, sogar fünf Niederlagen. Das könnte aber auch am Kader liegen. Die bekannten Namen sind Auslaufmodelle. Wie Goran Pandev, inzwischen 38, im letzten Juni noch Nordmazedoniens Kapitäns bei der EM-Niederlage gegen Österreich in Bukarest.  Wie Valon Behrami, 36 jähriger Ex-Kapitän des Schweizer Teams, Ehemann der Schweizer Weltklasse-Skiläuferin. Wie der 32 jährige Kroate Ivan Badelj. Im Kader stehen Stürmer aus Ecuador, Ghana, Polen und Sierra Leone, aber es klappt nicht. Am Dreikönigstag spielte vorne Caleb Ekuban aus Ghana und der Italiener Mattia Destro.

Bei aller Freude über einen möglichen Rekordgewinn: Kann Sturm den Abgang von Yeboah, der in diese Saison in der Bundesliga für elf Tore und fünf Assists sorgte, mit Jakob Jantscher ein ganz starkes Duo bildete, verkraften? Als Schicker noch im alten Jahr von Admira U 21-Teamspieler Luca Kronberger holte, gab es das Genoa-Angebot noch nicht. Daher würde Sturm nochmals aktiv werden, sollte der Yeboah-Wechsel über die Bühne gehen: „Wir haben schon überlegt, was wir tun könnten, falls das passiert“, gab Schicker zu, ohne konkreter werden zu wollen. Es gibt einen Grazer Offensivspieler, der nach der Vertragsauflösung mit Barnsley ohne Ablöse zu haben wäre: Dominik Frieser.

Abgänge gab es bei Wolfsberg und Hartberg: Der schwedische Innenverteidiger Gustav Hendriksson verließ nach einem Jahr die Kärntner, kehrte in die Heimat zu Elfsborg zurück. Nur sechs Monate blieb Rechtsverteidiger David Stec in der Steiermark. Jetzt kehrte er nach Polen zurück, wechselte zu Lechia Danzig. Für seine Position fand Hartberg bereits im Dezember mit dem Ex-Salzburger Patrick Farkas eine Alternative. Der bestritt im Herbst beim Schweizer Schlusslicht Luzern zehn Spiele.

Foto: Gepa Pictures/Admiral.

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