Wenn Sergej Mandreko redet, dann klingt das so kämpferisch und selbstbewusst wie zu seinen besten Rapid-Zeiten. Die legen  zwei Jahrzehnte zurück. Jetzt mit 45 Jahren geht´s für den gebürtigen Tadschiken um einen anderen Sieg: Den gegen die niederschmetternde Diagnose der ALS-Nervenkrankheit, die derzeit als nicht heilbar gilt. Aber entweder hat man das Kämpfergen in sich oder man hat es nicht. Und da kennt man das Wort aufgeben nicht. So ist es bei Sergej, wenn er sagt: „Solange ich kann, werde ich kämpfen. Mehr kann ich nicht tun!“

Manche, die den bescheidenden Mandreko kennen, behaupten, dass es ihm gar nicht recht war, dass die Meldung von seiner Tragödie in die Öffentlichkeit gelang. Jetzt ist es passiert und er stellt sich. Bedankt sich für die Welle der Hilfsbereitschaft. Rapid versteigert Donnerstag ab 10 Uhr  via ebay getragene Dressen von Kapitän Steffen Hofmann, Stefan Schwab, Christopher Dibon, Mario Sonnleitner, Joelinton und Torhtüer Tobias Knoflach, sammelt für ihn Samstag beim Heimspiel gegen Altach. Wer Samstag nicht zum Spiel kommt, Sergej trotzdem helfen will, kann dies über ein eingerichtetes Spendenkonto (IBAN AT 46 1200 0006 9727 5600, Kennwort Sergej) tun. Die  Rapid-Hilfe bekommt Sergej  am Ostermontag überreicht. Beim Benefizspiel, das der  Landstrasser Athletik Club, den Mandreko trainiert, für ihn auf seinem Platz in der Baumgasse organisiert. Ab 15 Uhr treffen die Rapid-Legenden, gecoacht wie zu Mandrekos aktiven Zeiten von Ernst Dokupil, auf die Wiener All Stars mit Toni Polster, Frankie Schinkels, Thomas Flögel. Wer bei Rapid spielen wird? „Von den legendären vier „Daltons“, zu denen Mandreko damals gehörte, ist nur Zoran Barisic auf Grund seines Trainerjobs bei Karabükspor in der Türkei verhindert. Didi Kühbauer kommt, aus Tirol auch Stefan Marasek. Dazu Reinhard Kienast, Robert Pecl usw. Alle Einnahmen, egal ob durch Kartenverkauf, Tombola (unter anderem werden ein Dress des 1. FC Köln, den Peter  Stöger für seinen ehemaligen Mitspieler in Rapids Meistersaison 1995/96 unterschrieben hat und ein signiertes Trikot von Österreich Tennisstar Dominik Thiem versteigert) oder in der Kantine gehören Sergej. Um seine kostspieligen Behandlungen  zu finanzieren. Dazu hat auch der  LAC ein Spendenkonto Sergej (IBAN AT 46 1200 0006 0511 2408) eingerichtet.

Man hört von Mandreko kein Wort des Selbstmitleids. Nur des Danks für diejenigen, die sich um ihn kümmern. Für die Betreuung der ganzen neurologischen Abteilung vom Kaiser Franz Josef-Spital unter der Leitung von Professor Wolfgang Grisold und Doktor Heinz Lehmann, dem Chef der Wiener ALS-Forschung. Für den Physiotherapeuten Holger Paasche, der für ihn tut, was  er kann. Dazu als Ergänzung die alternative Medizin von Doktor Oliver Yamuti Bachrom.  Für neue  Hoffnung sorgte Sergejs Tochter Anastasia, seit Montag 24 Jahre jung: Sie vermittelte dem Papa für 10. Mai einen Termin in der berühmten Berliner Charite beim Leiter der ALS-Abteilung, Doktor Thomas Meyer. Sieht so aus, als könnte Mandreko Teil eines Programms zur Entwicklung des hoffentlich entscheidenden Medikaments gegen ALS werden. Das macht keiner, der schon mit allem abgeschlossen hat.

Jetzt freut sich Sergej, dass die Visaprobleme um seine Frau Inge vor der Klärung stehen, sie nicht nur zeitweise bei ihm in Wien sein kann, sondern ständig: „Meine Familie unterstützt mich einmalig.“ Auch das gibt Kraft. Das Motto von  Mandreko hat sich gegenüber früher nicht geändert: „Ich konnte mich nie mit einer Niederlage abfinden.“ So ist´s auch beim Kampf gegen ALS.

Sergej gibt nicht auf: „So lange ich kann, werde ich kämpfen!“

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