David Alaba ist mit Bayern München nicht zu bremsen: Das erste Bundesligator von Thomas Müller in diesem Jahr sicherte das 1:0 in Gladbach und damit 13 Punkte Vorsprung. Obwohl Alaba speziell vor der Pause stark spielte, wurde dieses Wochenende in Deutschland mehr über andere „Ösis“ geredet. Der ZDF-Reporter bat Zlatko Junuzovic, Florian Grillitsch und Florian Kainz nach den Ösi-Toren zu Werder Bremens 3:0 ebenso vor die Kameras wie Leipzigs geschlagenen Trainer Ralph Hasenhüttl. Vom Steirer wollte er wissen, ob ihm Gegentore von Landsleuten noch mehr weh tun. Hasenhüttl stellt dies sogar mit einem Lächeln in Abrede: „Mir tut jedes Gegentor gleich weh, egal von wem“. Von den Torschützen wollte der Interviewer wissen, ob die Österreicher Bremens beste Fußballer sind. Jeder hielt sich trotz Jubelstimmung nach erstmals seit Februar 2015 gewonnenen 13 von 15 möglichen Punkten diskret zurück: „Wir müssen so weitermachen“, forderte Kapitän Junuzovic und wünschte sich als Belohnung einen Kaiserschmarrn. Bei „Bild“ standen sowohl er als auch Grillitsch im Team der Runde: „Es ist ein bisschen kurios, dass alle Tore von Österreichern geschossen wurden. Bremen ist in Feierlaune“ gestand der Niederösterreicher, der zur nächsten Saison nach Hoffenheim wechselt, „wenn wir so weitermachen, sieht es für uns gut aus“. Noch ist ja im Kampf gegen die Relegation mit dem Hamburger SV, Wolfsburg, Augsburg, Mainz, Leverkusen und Schalke als Konkurrenz. Da sind nicht weniger als 13 Österreicher involviert: Junuzovic, Grillitsch,Kainz, Michael Gregoritsch mit Hamburg, in Augsburg Martin Hinteregger, Georg Teigl und Kevin Danso, Karim Onisiwo, der wegen Trainingsrückstands nach Knochenmarksödem derzeit keine Rolle spielt, bei Mainz, Guido Burgstaller, der das Siegestor zum 1:0 in Mainz durch den bosnischen Verteidiger Sead Kolosinac vorbereitete, und Alessandro Schöpf mit Schalke sowie Aleksandar Dragovic und Teamkapitän Julian Baumgartlinger. Die hättesich bei ihrem Wechsel nach Leverkusen wohl etwas anderes erwartet.
Von einem Österreicher sprach auch Peter Stöger nach Kölns Sprung auf Platz sechs, als wieder einmal vom FC Modeste die Rede war: Dreierpack des Franzosen beim 4:2 über Hertha BSC Berlin, 22 von 37 Kölner Treffern, womit er auch den Kölner Saisonrekord des legendären Toni Polster aus der Saison 1996/97 (21 Tore) verbesserte. Stöger verblüffte danach auf die Frage, ob er so einen wie Modeste schon mal erlebt hatte, mit einem knappen, unerwarteten „Ja“. Die Überraschung war groß. Auf die Nachfrage, wo das gewesen sei, folgte die Antwort „Österreich“. Und als der Fragesteller auch noch explizit den Namen des Stürmers wissen wollte, nannte Stöger sofort Philipp Hosiner und dessen 32 Toren in 36 Spielen in der letzten Meistersaison der Austria. Nachsatz Stöger: „In Österreich sind die Tore gleich gross“.
Hosiner ist derzeit nach viel Pech mit Nierentumor und Lungenkollaps bei Aufstiegsanwärter Union Berlin Joker. Die „Eisernen“ könnten Montag mit Christopher Trimmel durch einen Heimsieg in der Alten Försterei sogar den Vfb Stuttgart als Tabellenführer ablösen. In „Bild“ outete sich auch der Ostpolitiker Gregor Gysi als Union-Fan: „Fußball pur, nicht glattgeleckt, um das Maximum an Geld herauszuschlagen. Die Bundesliga braucht Union.“