Eishockey

Standortbestimmung gegen Weltmeister Kanada: Kapitän Thomas Raffl glaubt an sehr guten Mix

Nach fünf Jahren gastiert Kanadas Eishockeyteam wieder in Wien. 2019 gewannen die Kanadier gegen Österreich 7:5, wurden danach in der Slowakei Vize-Welmeister, Österreich stieg ab. Heuer geht Kanada als Weltmeister in die Titelkämpfe in Prag, neun Tage nach dem Aufeinandertreffen in Wien folgt das bei der Weltmeisterschaft. Mit vorerst nur 17 Feldspielern kamen die Kanadier nach Wien, trainierte erstmals Freitag zusammen. Um den Kader machen die Kanadier ein Geheimnis, eine offizielle Spielerliste war von General Manager Rick Nash nicht zu bekommen. Sicher ist, dass der 18 jährige Connor Bedard, der als größtes Talent der Welt gilt, in der mit 7000 Zuschauern restlos ausverkauften Steffl-Arena in Kagran sein Teamdebüt feiern wird. In einer Mannschaft, deren Durchschnittsalter derzeit nur knapp über 22 Jahren liegt. Und bei der wie im Vorjahr beim Titelgewinn der 49 jährige Andre Tourigny Teamchef ist. In der NHL, arbeitete er seit zwei Jahren bei den Arizona Coyotes, zwei Jahre lang war er auch Trainer von Österreichs derzeit einzigem NHL-Legionär Marco Rossi. Als der noch bei den Ottawa 69 ers spielte.

Wie wird Österreich bei der Standortbestimmung gegen den Weltmeister aussehen? „Das wird eine Werbung für Österreichs Eishockey“, prophezeit Kapitän Thomas Raffl, der seiner Mannschaft durchaus zutraut, bei der WM den dritten Klassenerhalt hintereinander in überzeugender Weise zu schaffen. Auch ohne den verletzten David Reinbacher: „Wir haben einen sehr guten Mix aus Erfahrung und jugendlichem Feuer“ glaubte Raffl. Für Erfahrung stehen etwa er und Verteidiger Dominique Heinrich (für beide wird es in Prag bereits ihre sechste A-WM) oder KAC-Stürmer Manuel Ganahl, Salzburgs Peter Schneider. Raffl und Ganahl erzielten 2019, als Österreich gegen Kanada erstmals in einem Spiel mehr als drei Tore gelangen, je einen Treffer. Der jugendliche Schwung trifft auf einige zu: Angefangen vom neuen Schweizer Meister Vinzenz Rohrer über den künftigen Graz-Verteidiger Kilian Zündel, Marco Rossi, Ian Scherzer, Lucas Thaler. Fakt ist, dass einzige bisher eine starke Saison hatten. Etwa Dominic Zwerger in der Schweiz bei Ambri oder Lukas Haudum beim KAC. Haudum und Thomas Raffl sind auch die zwei Österreicher, die im „Team der Saison“ der ICE-League stehen.

Teamchef Roger Bader legte bereits fest, für die ersten zwei WM-Spiele gegen Dänemark und Schweiz am kommenden Wochenende nur 20 Spieler anzumelden, zwei Plätze freizulassen. Danach wird man abschätzen, ob es je nach Stand in den Play offs der American Hockey League und East Coast League Chancen gibt, dass Center Marco Kasper und Verteidiger Thimo Nickl zur WM kommen. Leider kein Thema ist Michael Raffl, der jüngere Bruder des Teamkapitäns. Er hörte nach der mit Lausanne verlorenen Schweizer Finalserie auf Warnsignale seines Körpers, hat überdies keinen Vertrag für die nächste Saison. In so einem Fall geht ein 35 jähriger kein Verletzungsrisiko ein. Im Jahr eins nach Bernhard Starkbaum wird das Torhüterthema auf Sparflamme gehalten. David Madlener, Thomas Höneckl und David Kickert kamen zusammen in der Liga nur auf 69 Einsätze. Ansätze zu einem Nummer eins-Status hatte nur Madlener bei den Pioneers Vorarlberg. Der 32 jährige überzeugte vor einer Woche beim Sieg gegen Vizeweltmeister Deutschland, dürfte daher auch gegen Kanada beginnen. Keine Überraschung bedeutete es in Wien, dass die Spieler nach den Trainings durchwegs über das schlechte, weil zu weiche Eis klagten

Foto: IIHF.

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