Aleksander Dragovic und Julian Baumgartlinger, letzten Sonntag beim 2:3 mit Österreich gegen Serbien in Belgrad verletzt ausgeschieden, wären laut Leverkusens Trainer Roger Schmidt für das samstägige Österreicher-Duell in Bremen gegen Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch fit. Aber ob Schmidt die Siegermannschaft vom 2:0 gegen Dortmund von Beginn an wegen der Österreicher ändert, darf bezweifelt werden. Ausser er läßt rotieren, weil schon drei Tage später das wichtige Heimspiel in der Champions League gegen die Tottenham Hotspurs wartet. Umstellen muss wider seinen Willen wohl der Trainer der Stunde, Peter Stöger in Köln. Inmitten der Euphorie über den besten Saisonstart und das 1:1 in München gegen Bayern erwarten alle gegen den bisher sieglosen Vorletzten Ingolstadt mit Stögers Ex-Schützling Markus Suttner und Lukas Hinterseer, bei dem Trainer Markus Kauczinski die Abkehr vom bisher nicht mehr funktionierenden letztjährigen Erfolgssystem von Vorgänger Ralph Hasenhüttl befahl, den fünften Sieg in der siebenten Runde. Aber Stöger muss ohne seinen Torjäger Anthony Modeste, der in 40 Spielen bisher 21 Tore erzielte, davon fünf in dieser Saison, auskommen. Was den sogenannten Pflichtsieg vor 50.000 Fans nicht erleichtert.
Modeste wurde Dienstag beim Training von Inennverteidiger Maroh bei einem Zweikampf unterhalb des linken Knies getroffen. Stöger schickte nach dem Vorfall die Mannschaft in die Kabine. Röntgen und Magnetresonanz ergaben, dass der Knochen nicht verletzt ist, aber bis Samstag wird es sich für Modeste nicht ausgehen: „Schade, weil er einen guten Lauf hatte“ gab Stöger zu. Aber dennoch will er den 28jährigen Franzosen zur Vorsicht lieber ein Match schonen als ihn der Gefahr auszusetzen, durch seinen Einsatz längerfristig auszufallen. Durchaus vernünftig, wie es eben Stögers cooler Art entspricht. Bisher konnten die Kölner Ausfälle von Stammspielern wie Bittencourt gut kaschieren-gelingt´s auch bei Modeste? Stöger sprach von guten Alternativen, meinte damit den beim Hamburegr SV aussortierten Letten Rudnevs, den Japaner Osako, der bisher seine beste Saison in Köln spielt, den französischen Neueinkauf Guirassy oder Zoller, der beim 1:1 gegen Bayern in München mit der letzten Aktion den Sieg am Fuß hatte, aber den vergab. Vielleicht zünden wegen des Fehlens von Modeste noch mehr Anhänger als gewohnt Samstag im Kölner Dom eine Kerze für den FC an. Sicher wird im Stadion knapp vor 15.30 Uhr wieder aus voller Kehle des Vereinslied gesungen: „Mer stinn zu Dir FC Kölle“.
