Fußball

Stöger und Aubameyang erlebten schon bessere Tage! Baumgartlinger verletzt

Nach zwölf Minuten lag Florian Grillitsch mit Hoffenheim in München gegen Bayern 2:0 in Führung. Dass der Meister zu diesem Zeitpunkt bei einem Heimspiel mit zwei Treffern in Rückstand war, passierte davor letztmals vor 40 Jahren, im alten Olympiastadion. Aber am Ende lachte wieder ein guter David Alaba mit den Bayern: Bis zur 25. Minute gelang der Ausgleich, nach der Pause hieß es nach einem Doppelschlag von Kingsley Coman und Arturo Vidal in der 63. und 66. Minute 4:2. Endstand 5:2, durchaus standesgemäß. Und der 72jährige Trainer Jupp Heynckes bot dem geschlagenen, 42 Jahre jüngeren Kollegen Julian Nagelsmann jovial das Du-Wort an. Bayern hielt den 16 Punkte-Vorsprung. Auf Bayer Leverkusen und Schalke. Leverkusen blieb durch den 2:0-Heimsieg über Mainz, bei dem Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger wegen eines Schlags auf den Oberschenkel nur in den ersten 28 Minuten spielte, vor Schalke. Beendete Sonntag den monatelangen „Fluch“, wonach die Mannschaft, die Zweiter hinter Bayern ist, das nächste Match nicht gewinnt.

Schalke gewann Samstag beim Aufsteiger VfB Stuttgart 2:0 (2:0) und stieß die Schwaben damit tiefer in den Abstiegskampf. Weshalb der 36jährige Aufstiegstrainer Hannes Wolf gehen musste. Guido Burgstaller sass zu Beginn überraschend auf Schalkes Ersatzbank, teilte das Schicksal mit Landsmann Alessandro Schöpf. Burgstaller kam nach 66 Minuten für den Argentinier Franco di Santo und noch zu zwei Chancen, die er aber nicht nützte. Schöpf spielte in den letzten zehn Minuten. Die Schalke-Fans sangen glücklich „die Nummer eins im Pott sind wir“, denn der große Rivale Borussia Dortmund kam trotz Rückkehr von Torjäger Pierre Emerick Aubameyang nur zum dritten Remis hintereinander. Peter Stöger muss in diesem Jahr weiter auf einen Sieg warten. Das 2:2 (1:1) gegen Freiburg rettete Verteidiger Jeremy Toljan erst in der dritten Minute der Nachspielzeit. Das sah schon alles nach enttäuschender Leistung nach einem 1:2 aus. Denn Torhüter Roman Bürki kassierte das zweite Tor durch einen Heber aus 40,5 Metern, dem ein Anfänger-Fehlpass des guten Technikers Nuri Sahin vorangegangen war. Bürki stand weit vor seinem Kasten. Nachher kritisierte der Schweizer Keeper via „Sky“ die Fans: „Ich glaube, die West-und Osttribüne kommen nur, um uns auszupfeifen.“ Die Pfiffe waren nach Schlusspfiff gellend.

Die Lestung von Aubameyang bewerteten viele als Arbeitsverweigerung: Nur ein gefährlicher Kopfball, nur 20 Ballaktionen, nur 38 Prozent der Zweikämpfe gewonnen. „Er hat schon bessere Tage erlebt“, bemerkte sein Trainer, „seine Qualitäten nicht auf den Platz gebracht“. Der Satz Stögers galt für die ganze Mannschaft. Er sprach von einem glücklichen Punkt, „den wir gerne mitnehmen, der uns aber nicht zufrieden stellt.“ Drei Zähler Rückstand auf Schalke tun den Fans weh, das Minimalziel ist in Gefahr. Dortmund liegt außerhalb der Champions League-Plätze, bei einem Leverkusen-Sieg auf Rang sechs. Freitag geht´s zum 1.FC Köln, dem Ex-Klub Stögers. Die Siegesserie des Schlusslichts riss mit dem 1:1 (1:0) gegen Augsburg. Der neue Torjäger Simon Terodde kam gegen Martin Hinteregger nicht zum Zug. Michael Gregoritsch vergab in der besten Augsburger Phase mit rechts eine Chance aus kurzer Distanz, der zur zweiten Hälfte eingewechselte Kevin Danso hätte mit der ersten Aktion fast für ein Eigentor gesorgt, legte mit einem Ausrutscher Schlusslicht Köln die letzte vergebene Siegeschance auf.

Auch Ralph Hasenhüttl hat mit RB Leipzig schon bessere Tage erlebt. Nur 1:1 daheim gegen den Vorletzten Hamburger  SV, damit von den letzten sieben Partien nur eine gewonnen. Marcel Sabitzer bereitete die Führung des Portugiesen Bruma vor, Hamburgs Ausgleich fiel beim Debüt von Trainer Bernd Hollerbach sehr zum Ärger seines Kollegen Hasenhüttl aus knapper Abseitsposition. Danach verlor Leipzig den Faden. Auffällig, dass sich in der Rückrunde in Sachen Videobeweis die Interventionen aus dem Kölner TV-Keller in Grenzen halten. Die bisher einzige in dieser Runde gab´s in Bremen, wodurch Werders vermeintlicher Führungstreffer gegen Hertha BSC Berlin nach zwölf Minuten zurecht nicht zählte. So gab´s mit einem auffälligen Zlatko Junuzovic trotz mehrerer guter Chancen nur ein 0:0, blieb Werder am Relegationsplatz in extremer Abstiegsgefahr. Florian Kainz kam erst, als Werders Spiel immer mehr versandete. Der Versuch, mit einem vierten Österreicher, mit  Martin Harnik künftig für mehr Durchschlagskraft zu sorgen, ihn zur Rückkehr nach Bremen nach neun Jahren zu bewegen, scheiterte in der vergangenen Woche. Sowohl Harnik als auch Hannover 96 lehnten Werders Angebot ab.  Bei Hertha blieb Valentino Lazaro mit Ausnahme eines Superdribblings, das zur einziger Topchance der Berliner führte, diskret.

 

Foto: Instagram.

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