Es war keine Überraschung mehr, als Meister Red Bull Salzburg durch Geschäftsführer Stephan Reiter und den designierten Sportdirektor Bernhard Seonbuchner den 46 jährigen Gerhard Struber als Nachfolger und neuen Trainer präsentierte. Als ersten Salzburger, der in der Red Bull-Ära Salzburg trainiert. Das klingt sehr gut. Klar, dass der so wie Ex-Salzburger Nicolas Seiwald und Rapids Neuerwerbung Matthias Seidl aus Kuchl stammende Struber sehr glücklich über diese Möglichkeit ist, weil sie für ihn den Höhepunkt seiner bisherigen Trainertätigkeit darstellt. Aber wird es auch für Salzburg ein Höhepunkt?
Reiter zeigt sich von einer hervorragenden Lösung überzeugt. Laut „Salzburger Nachrichten“ wurde er zuvor auch bei Oliver Glasner vorstellig, erhielt aber eine Absage. Was soll Reiter also schon anderes sagen, als dass man mit Struber die Ideologie des erfolgreichen Salzburger Wegs fortsetzt, er schon viel von der Kultur des Klubs kennt. Seonbuchner absolvierte vor Jahren gemeinsam mit Struber die UEFA Pro-Trainerlizenz. Bei diesem Kurs waren auch Sturm-Trainer Christian Ilzer und Ferdinand Feldhofer, Strubers Nachfolger bei Wolfsberg, dabei. So etwas verbindet. „Struber trägt unsere Spielidee im Herzen“, versicherte Seonbuchner. Das habe man auch auf seinen internationalen Stationen bei Barnsley und Red Bull New York gesehen. Daher sei er absolut davon überzeugt, dass Struber ausgezeichnet zum Meister passt. Die Devise heißt Aufbruch statt Umbruch.
Struber versprach den proaktiven Fußball, für den Salzburg seit einem Jahrzehnt steht, und Vollgas ab dem ersten Training. Er bezeichnete sich als Überzeugungstäter. Während seiner Tätigkeit in der Salzburger Akademie trainierte er unter anderem Stefan Lainer, die Ex-Rapidler Stefan Schwab und Michael Schimpelsberger, den aktuellen Sturm-Verteidiger Jusuf Gazibegovic oder den Austrianer Matteo Meisl. Die durchwachsene Bilanz von Struber in New York war in der Salzburger Chefetage kein Thema. Ebenso nicht die Tatsache, dass Barnsley in der Saison nach Strubers Abschied Richtung New York unter Ex-LASK-Trainer Valerien Ismael viel besser abschnitt, sogar Rang fünf belegte.
Die Vorgaben für Struber heißen Meistertitel und Überwintern im Europacup. Um die letzte Saison unter Matthias Jaissle zu übertreffen, müsste er entweder in die k.o.-Phase der Champions League kommen oder auch den Cupsieg nach Salzburg zurückholen, Die Herausforderung ist enorm. Das weiß auch Struber.
Foto: Red Bull Salzburg.