Ab Freitag grassiert in der Steiermark das Fußballfieber! Das beginnt in der zweiten Liga mit dem Derby zwischen DSV Leoben und dem GAK, zu dem am „Monte Schlacko“6900 Zuschauer erwartet werden. Mehr gehen nicht hinein. Es ist das zweite Spiel nach dem umstrittenen Trainerwechsel von Carsten Jancker zu Rene Poms. Das erste war ebenfalls ein steirisches Derby und ging in Kapfenberg 1:2 verloren. Einen Trainerwechsel, gesamt schon den dritten in der zweiten Liga (bei Amstetten folgte auf Jochen Fallmann der 29 jährige Patrick Enegl von den LASK-Amateuren) gab es auch bei einem anderen steirischen Klub: Bei Lafnitz kündigte Michael Steiner. Nach nur fünf Runden hatte er genug. Der Grund ist schwer zu erraten: Mit dem Sportchef Percy van Lierop gab es verschiedene Ansichten über die Ausbildung der Spieler. Der Holländer hat aber eindeutig den besseren Draht zum Lafnitz-Finanzier, dem Schweizer Millionär Martin Dellenbach. So übernimmt Robert Weinstabl, der sich schon seit langem zu höherem berufen fühlte als den Wiener Sport-Club in der Regionalliga Ost zu trainieren.
Ausverkauft ist Samstag wie erwartet die Grazer Merkur-Arena das Spitzenduell der Bundesliga, wenn der Zweite Sturm Graz Tabellenführer Red Bull Salzburg empfängt und von Platz eins holen will. Alle 15.500 Karten sind verkauft, Sturm hat für die Europa League, die Donnerstag mit dem Heimspiel gegen Sporting Lissabon beginnt, 8400 Dreierabos verkauft, neue Dressen (Bild oben) präsentiert. Zum steirischen Fußballfieber gehört Sonntag auch Hartbergs Heimspiel gegen die Austria, bei dem Präsident Brigitte Annerl allen Zuschauern Freibier spendiert. Der Anlass: Sie feiert am Montag Geburtstag.
Zurück zum Schlager nach Graz, den der Wiener Revierinspektor Julian Weinberger leiten, bei dem Admiras Sportchef Peter Stöger als Co-Kommentator bei Sky im Einsatz sein wird: Der erinnert an die letzte Niederlage des Abonnementmeisters vor 36 ungeschlagenen Spielen (28 Siege, acht Unentschieden) in der Bundesliga an gleicher Stelle, das 1:2 in der zweiten Runde der vergangenen Saison mit drei dänischen Toren. Rasmus Höjlund brachte Sturm 2:0 in Führung, in der 87. Minute traf Maurits Kjaergaard. Auch die vorletzte Niederlage passierte Salzburg gegen die Steirer im April 2022. In den ersten sechs Runden kassierten Sturm und Salzburg jeweils nur zwei Gegentore. Dem Vizemeister gelang dies überhaupt zum ersten Mal, Salzburg erstmals seit neun Jahren.“Die Konkurrenz mit Sturm schärft die Sinne“, behauptet Salzburgs neuer Sportchef Bernhard Seonbuchner vor seinem „Ligadebüt“. Er sieht in jeder Veränderung eine Chance, auch in der von Christoph Freund zu ihm.
15.500 Zuschauer in Graz. Wird das der beste Besuch nach der Länderspielpause oder kommen Sonntag mehr ins Hütteldorfer Allianz-Stadion, wenn Rapid Wolfsberg empfängt, einen oder zwei neue Holländer erstmals in einem Pflichtspiel einsetzt? Nach dem ersten Einsatz gab es für Rechtsverteidiger Nerayisho Kasanwirjo und Innenverteidiger Terence Kongolo viel Lob. Aber ein Test in Amstetten beim Letzten der zweiten Liga hat wenig Aussagekraft. Das wird man fast an den Jubel über den im Jänner geholten Holländer Denso Kasius erinnert. Die Bologna-Leihgabe wurde sogar als Spieler, die man unter normalen Umständen nicht bekommen kann, hochgejubelt. In den vier Monaten dürfte sich die Meinung über den Rechtsverteidiger entscheidend geändert haben. Denn ihn endgültig zu erwerben, war auch aus sportlichen Gründen keine Überlegung wert. Jetzt ist er bei Alkmaar. Wie wird das bei Kasanwirjo und Kongolo aussehen?
Foto: SK Sturm.