Fußball

Sturm wird zeigen, wo Rapid ansetzen muss: Kühn im Ärztezentrum München

Bereits seit einer Woche, noch bevor Sturm Graz im Cupviertelfinale Titelverteidiger Red Bull Salzburg eliminierte,  war das Grazer Stadion für den Bundesligastart am Freitag ausverkauft. Viel attraktiver als mit dem Gastspiel von Rapid könnte er nicht sein. Beide Mannschaften haben ein gemeinsamen Ziel: Nachfolger von Salzburg als Cupsieger zu werden.  Bei Sturm träumen die Fans auch davon, die Salzburger als Meister abzulösen. Bei nur sechs Punkten Rückstand ist das nicht einmal vermessen. Bei Grün-Weiß sieht die Situation ganz anders aus: Da gilt es einmal, sich den Platz unter den ersten sechs zu sichern. Mit Kampfansagen nach oben hält man sich lieber zurück. Kein Wunder, bei neun Punkten Rückstand auf Sturm und 15 auf Salzburg. Rapids Restprogramm im Grunddurchgang nach Sturm: Altach, Wolfsberg, Salzburg, WSG Tirol und das Derby gegen die Austria. Kein Selbstläufer vor der Punkteteilung.

Darum bezeichneten sowohl Trainer Zoran Barisic als auch Kapitän Guido Burgstaller den Schlager in Graz als Standortbestimmung und Sturm als Favorit. Man spürt, dass dieses „Geständnis“ ihnen weh tat. Wie alle im Umfeld nur zähneknirschend zur Kenntnis nehmen, dass sich Srurm als zweite Kraft nach Salzburg sieht. Aber ob man gut genug ist, darauf die entsprechende Antwort zu geben? Immerhin hat Rapid von den letzten sieben Duellen gegen die Grazer keines gewonnen, vier verloren, wartet seit 22. Jänner 2021 au einen Sieg. Aber immerhin: Barisic konnte sich erinnern, dass die letzte Niederlage im August nur durch eine falsche Elfmeterentscheidung von Schiedsrichter Christopher Jäger und VAR Dieter Muckenhammer zustande kam. In Graz pfeift der Tiroler Walter Altmann. Letzten Samstag im Cupviertelfinale durch eine mehr als umstrittenen Elfmeterpfiff aufgefallen, der das Ausscheiden des Wiener Sportclubs gegen Ried einleitete.

Barisic wollte nicht akzeptieren, dass Rapids 3:1 in Wolfsberg im Cup vom Niveau her mit Sturms 2:1 in Salzburg keinesfalls mithalten konnte. Jetzt gilt es, das zu beweisen. Wer aber sah, wie Sturms Holländer Emanuel Emegha mit seinem Tempo von Salzburgs Abwehr nicht in den Griff zu bekommen war, konnte sich nicht vorstellen, dass Rapids Innenverteidiger Michael Sollbauer und Kevin Wimmer, die nicht gerade die beweglichsten sind, ihm gewachsen sein werden. Barisic hätte eine jüngere und schnellere Variante im Abwehrzentrum mit Leopold Querfeld und Martin Moormann, die sich in den letzten Partien vor der WM-Pause bewährte. Ob er auf die zurückgreift? Rapids Trainer verriet nur, dass sicher Tormann Niklas Hedl und Burgstaller spielen werden, ließ aber durchblicken, Moormann eher als Linksverteidiger zu brauchen. Kein Thema ist weiterhin Nicolas Kühn. Im Gegenteil. Er ließ sich diese Woche im Ärztezentrum München durchchecken, um die Ursache für permanente muskulären Probleme zu finden.

„Wir werden nach dem Match wissen, wo wir ansetzen müssen, um noch besser zu werden“, vermutete Barisic, „das ist Motivation genug“. Auffällig, dass Rapid auswärts ungeschlagen ist, seit sein Trainercomeback begann. Im Cup 4:1 gegen WSG Tirol und 3:1 in Wolfsberg, in der Bundesliga 3:3 bei Austria Lustenau und 2:1 in Hartberg. Wobei die vielen späten Tore auffielen: In Lustenau erzielte Burgstaller nach 92 Minuten das 2:2, Joker Bernhard Zimmermann nach 100 das 3:3, der Siegestreffer in Hartberg fiel in der 88. Minute, der Heber-Doppelpack von Ante Bajic in Wolfsberg gab es erst im Nachspiel. „Wir gleichen eben vieles mit Energie und Motivation aus“, begründete Barisic das „Revival“ der Rapid-Viertelstunde. Ob das auch in Graz gelingen kann? Sturm steht für Intensität von der ersten bis zur letzten Minute.

Der Schlager zum Start ist sowohl in ORF 1 als auch bei Sky Austria live zu sehen. Bei Sky gibt es im Vorfeld einen Gipfel der Präsidenten, von Christian Jauk und Alexander Wrabetz, dazu einen der Sportchefs, von Andreas Schicker und Markus Katzer. Co-Kommentator ist einer, den nicht wenige gerne als Rapid-Sportchef gesehen hätten, nämlich Peter Stöger. Ligasponsor Admiral präsentiert wieder sein Sixpack-Spiel: Wer de sechs richtigen Resultate errät,  kassiert 100.000 Euro. Bisher knackte keiner den Jackpot. Bleibt das auch in dieser Runde dabei, dann liegen für die nächste Runde 200.000 Euro im Topf.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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