Wenn Österreichs Meister sich meldet, dann überlegt man nicht lange. Diese Devise galt für den Polen Filip Rozga und daher konnte Sturm Graz Dienstag den Zugang des 18jährigen Mittelfeldspielers vom Erstligisten Cracovia vermelden. Dass Rasmus Höjlund via Sturm zu Ataanta Bergamo und Manchteser United, Mika Biereth zu AS Monaco kam, erleichterte Rozga wahrscheinlich seine Entscheidung. Sportchef Michael Parensen ist überzeugt, dass Sturm ein Toptalent engagiert hat, der nicht nur im Zentrum, sondern wegen seines enorm hohen Tempos auch auf den Außenpositionen eingesetzt werden kann. Rozga war mit zwei Millionen Euro der bisher teuerste Einkauf der Grazer, die den Polen langfristig unter Vertrag nahmen. Wie lange, verrät Sturm nicht. Das ist in Deutschland bei einiges Klub so üblich, unter anderem bei Union Berlin, dem ehemaligen von Parensen.
Den zweiten Neuen nach Stürmertalent Peter Kiedl, der von Sturm auf Leihbasis kam, vermeldete Aufsteiger Ried mit Linksverteidiger Jonathan Scherzer. Nach vier Jahren bei Wolfsberg löste der Kärntner in beiderseitigem Einvernehmen den Vertrag, wechselte ins Innviertel. Beim Cupsieger war er nur noch Reservist hinter Max Ullmann, der allerdings in Wolfsberg noch nicht verlängerte. Ried gelang es auch, sein 20 jähriges Mittelfeldtalent Jonas Mayer, der in der eigenen Akademie ausgebildet wurde, zu halten. Er gehörte zuletzt zu Österreichs U 21-Team.
Auch bei Bau Weiß Linz tut sich einiges in Sachen Kaderumbau. Bei zehn Abgängen bedeutet das viel Arbeit für Sportchef Christoph Schösswendter. Der dem 26 jährigen brasilianischen Stürmer Joao Alves einen neuen Einjahresvertrag gab, obwohl er wegen Achillessehnenproblemen bisher nur sechs Spiele bestritt. Aber beim letzten, dem 2:2 in Wien gegen die Austria, zeigte er als Joker auf. Neu dazu kommen dürften Austria Klagenfurts 28 jähriger Mittelfeldspieler Christoph Cvetko, bei dem es eine Rückkehr nach sieben Jahren wäre, sowie der 21 jährige Stürmer Jakob Knollmüller, der für Zweitligaabsteiger Lafnitz acht Tore erzielte. Knollmüller war 2021/22 in der U 19 von Hoffenheim, übersiedelte dann zu Hartberg, wurde nach einem Jahr an Lafnitz abgegeben. Saisonabos werden bei Blau Weiß nicht mehr verkauft. Der Grund: 40 Minuten nach Beginn des freien Verkaufs waren 3200 weg. Damit ist das Stadion schon zu 65 Prozent ausgelastet.
Bewegung gibt es bei den Legionären. Ex-Rapidler Dejan Ljubicic entschied sich nach vier Jahren beim 1.FC Köln ablösefrei für den kroatischen Spitzenklub Dinamo Zagreb, der als Meister von Rijeka entthront wurde. Der Neuzugang mit der Nummer 77 war ein Wunschspieler des neuen Sportchefs, des ehemaligen Topstars Zvonimir Boban. Der will auch Austrias Linksverteidiger, Bayern-Leihgabe Matteo Perez-Vinlöf haben, ist bereit, dem Schweden finanziell einiges mehr zu bieten als zuletzt die Austria. Raul Florucz, die 24 jährige Stürmerhoffnung von Teamchef Ralf Rangnick, könnte als Schützenkönig der slowenischen Prva Liga, der bisher teuerste Verkauf von Olimpija Laibach werden: Der Meister will Florucz nicht unter fünf Millionen Euro verkaufen. Interessiert sind der deutsche Aufsteiger Hamburger SV und Heidenheim, Dienstagabend war aber Belgiens Meister Union St. Gilloise in der Pole Position. Damit würde Florucz erstmals in der Chapions League spieen.
Foto: SK Sturm Graz.