Die amerikanische Filmkomödie „Kevin allein in New York“ wurde in den Neunzigerjahren ein Riesenerfolg. In Anlehnung daran muss man aber sehr zweifeln, ob die Devise „Dominik allein beim LASK“ einen ähnlichen Unterhaltungswert haben und erfolgreich sein wird. Dominik allein beim LASK bedeutet, dass sich das vor einem Jahr mit Glanz und Gloria präsentierte LASK-Trainerteam um den neuen Chef Dominik Thalhammer aufgelöst hat. Jetzt endgültig. Den Defensivtrainer Emanuel Pogatetz eliminierte Thalhammer selbst, Sein mit ihm vom ÖFB gekommener Videoanalyst Christian Heidenreich sah wenig verwunderlich bessere Perspektiven bei Red Bull Salzburg. Offensivtrainer Stephan Helm wurde Donnerstag beim Absteiger St. Pölten gemeinsam mit Pogatetz als das Trainerduo vorgestellt (Bild oben), dass den Klub aus der niederösterreichischen Landeshauptstadt wieder in die Bundesliga zurückführen soll. Jetzt steht Thalhammer einsam und verlassen da. Ein Umstand, der auch LASK-Präsident Siegmund Gruber zu denken geben müsste. Weil das alte Trainerteam sicher nicht ohne Thalhammers Zustimmung zusammengestellt wurde. Jetzt muss ein neues „konstruiert“ werden. Thalhammer bekam zusätzlich einen Teil der Agenden des zurückgetretenen Vizepräsidenten und Sportchefs Jürgen Werner.
Vor allem fragt man sich, was zwischen Thalhammer und Pogatetz passiert sein muss. Als Thalhammer für das Auswärtsspiel in Wolfsberg gesperrt war und auf die Tribüne musste, war Pogatetz noch der Stellvertreter, der die Mannschaft coachte. Eine Woche später war ihr Zerwürfnis endgültig. Aus Linz hörte man, das Thalhammer trotz 4:0 in Wolfsberg Pogatetz Vorhaltungen machte, dass er das Team etwas anders agieren ließ, als er es angeordnet hatte. Pogatetz verstand die Aufregung nicht, da es ja einen klaren Sieg gab. Das soll der endgültige Anlass für die Trennung gewesen sein. Eigenartig, weil der LASK in der Meisterrunde nur zweimal gegen gewann. Beide Male gegen Wolfsberg, einmal mit Pogatetz in der Coaching Zone. Darüber wurde Donnerstag in St. Pölten aber nicht geredet.
Das Duo Helm-Pogagetz agiert auf Augenhöhe, der 38 jährige Burgenländer Helm ist offiziell der Chef, das er schön die nötige Lizenz hat, um einen Zweitligisten trainieren zu können. Pogatetz hat einstweilen nur die UEFA-B-Lizenz. Helm war von Jänner bis Juni 2018 bei Austria als Video-Analyst tätig, später danach bei Grasshoppers Zürich Co-Trainer, Video-Analyst und U 21-Trainer. An beiden Stationen in Verbindung mit Ex-Austria-Trainer Thorsten Fink, ehe er ein Jahr beim LASK arbeitete. Jetzt müssen Helm und Pogatetz einen Kader zusammenstellen, mit dem man im Kampf um den Aufstieg bestehen kann. Das Kapfenberger Tormanntalent Franz Stolz wird dazu gehören, ebenso mit Din Barlov ein talentierter, 17 jähriger Offensivspieler aus der St.Pölten- Akademie, die der niederösterreichische Verband leitet.
