Fußball

Trimmel bleibt unverzichtbar! Schicker gewann Machtkampf

Kein Verein unter den letzten vier der drei europäischen Bewerbe – das verbindet die österreichische mit der deutschen Bundesliga. Für das deutsche Selbstwertgefühl, eine europäischen Topliga zu sein, ist es schwer, damit zu leben. Mit Eintracht Frankfurt scheiterte Donnerstag die letzte deutsche Hoffnung in der Europa League an Tottenham durch eine 0:1-Heimniederlage, bei der Kevin Danso nach Oberschenkelverletzung in Tottenhams Abwehrzentrum in den letzten zwölf Minuten ein Comeback feierte. Damit sind er und Inter Mailand-Reservist Marko Arnautovic die letzten Österreicher im Europacup-Semifinale. Ohne Rapids Selbstfaller gegen Djurgarden hätte Österreich diesmal sogar die deutsche Bundesliga übertrumpfen können.

Christopher Trimmel (Bild), in Hütteldorf beim 1:4 seines Ex-Klubs Rapid als Co-Kommentator für Canal+ im Einsatz, kann mit 38 Jahren seine Vertragsverlängerung bei Union Berlin um eine Saison feiern. Es wird seine zwölfte in Köpenick, seit sechs Jahren ist er Kapitän und wichtiger „Chef“ in der Kabine. Es spricht für ihn, dass Trainer Steffen Baumgart auf ihn nicht verzichten will. Eine Vertragsverlängerung konnte auch der Kapitän von Werder Bremen aus Tirol, Marco Friedl, feiern. Werder gab die Vertragsdauer nicht bekannt. Samstag könnte daheim gegen den Vorletzten Bochum ein weiterer Schritt in Richtung Europacupplatz gelingen.

Auch für Hoffenheims steirischen Sportchef Andreas Schicker gibt es einen Grund zum Feiern. Über seinen vielleicht wichtigsten internen Sieg in einem Machtkampf. Mithilfe von Geschäftsführer Markus Schütz setzte er durch, dass die enge Zusammenarbeit mit dem mächtigen Spielerberater Roger Wittmann und seine Rogon-Agentur beendet wurde. Wittmann, der engste Vertraute und persönliche Freund von Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp, der Ende des Monats 85 Jahr alt wird, beeinflusste mit den von ihm beratenen Spielern seit mehr als einem Jahrzehnt entscheidend Hoffenheims Personalpolitik. Das soll künftig nicht mehr passieren. Samstag gastiert Hoffenheim beim SC Freiburg, der gegen RB Leipzig, Mainz, Mönchengladbach und Freiburg in den letzten fünf Runden um einen Champions League-Platz kämpft. Bei jedem der fünf Klubs sind Österreicher engagiert.

Tabellenführer Bayern München gastiert drei Tage nach dem Champions League-Scheitern an Inter Mailand beim Drittletzten Heidenheim. „Druck ist eine gute Komponente bei Bayern“, kommentierte Trainer Vincent Kompany die Schlagzeilen in den deutschen Medien, wonach er sicher gehen muss, wenn Bayern trotz derzeitigem Sechspunktevorsprung auf Leverkusen nicht Meister wird und wenigstens einen Titel holt. Bayern gewann von den letzten acht Spielen nur drei, auch Christoph Freund, der Sportchef mit Salzburg-Vergangenheit, stand nach dem 2:2 gegen Inter in der medialen Kritik. Weil er in der Wintertransferzeit keinen Mittelstürmer als „Ersatz“ für Harry Kane engagierte. Freund konstatierte ganz unaufgeregt: „Wenn Bayern ausscheidet, wissen es alle besser!“

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