Philipp Lienhart schaffte Dienstag Abend mit Freiburg den Aufstieg ins deutsche Pokalfinale mit einem souveränen 3:1 (3:0) beim Hamburger SV. 24 Stunden später kämpfen Konrad Laimer und Christopher Trimmel bei RB Leipzig gegen Union Berlin darum, wer am 21. Mai Lienharts Gegner im Berliner Olympiastadion sein wird. Für Lienhart und Freiburg ist es das erste Finale. Das wäre es auch für Union-Kapitän Trimmel, für Laimer schon das dritte.
Österreicher-Duelle im deutschen Pokalendspiel sind keine Seltenheit. Das letzte gab es vor zwei Jahren, als Bayern München Leverkusen 4:2 bezwang. Damals hieß es David Alaba gegen Julian Baumgartlinger, Alaba brachte mit einem Freistoss Bayern in Führung. 2019 verloren Marcel Sabitzer und Laimer mit RB Leipzig gegen Bayern und Alaba 0:3. Sechs Jahre zuvor traf Martin Harnik, Mittwoch bei der Live-Übertragung von ServusTV aus Leipzig mit Sebastian Prödl als Experte im Einsatz, zweimal für den VfB Stuttgart, aber Alaba siegte mit Bayern 3:2. Lienhart gegen Trimmel oder Laimer im Olympiastadion wird etwas Neues.
Freiburg entschied das Spiel in Hamburg mit drei Toren zwischen der 11. und 35. Minute. Lienhart war beim größten Erfolg der Klubgeschichte an der Führung beteiligt, als er in Hamburgs Strafraum nach einer Ecke den Ball erkämpfte, zurücklegte. Danach folgte eine Flanke und ein Kopfball von Nils Petersen zum ersten Treffer. Ob es Mittwoch in der ausverkauften Leipziger Re Bull-Arena vor 47.069 Zuschauern auch so eine klare Angelegenheit wird? Um Laimer gab es Dienstag Transfergerüchte. Demnach will Bayerns Trainer Julian Nagelsmann sowohl ihn als auch den französischen Torjäger Christopher Nkunku nach München holen. Das wäre zwei ehemalige Schützlinge von ihm aus Leipzig mehr, die ihm zu Bayern folgen. Wie zuvor Dayot Upamecano und Sabitzer. Nagelsmann schätzt Laimer als „Monsterballeroberungsmaschine“, der Vertrag des Salzburgers in Leipzig läuft bis 2023, Kontakte nach München gab es bereits letzten Sommer. Leipzigs Trainer Domenico Tedesco ließen die Spekulationen um seine Stützen unbeeindruckt: „Die gehören dazu, wenn man erfolgreich ist!“
Union Berlin gewann das letzte Duell gegen Leipzig 2:1, beendete damit die Zeit von Ex-Salzburg-Trainer Jesse Marsch bei den Bullen. Der musste danach gehen, obwohl er bei der Niederlage wegen Corona gar nicht auf der Bank saß. Leipzig ist inzwischen 14 Spiele ungeschlagen: „Wir brauchen eine optimale Leistung, um diese beeindruckende Serie zu beenden“, wusste Trimmel. Sein Schweizer Trainer, Urs Fischer, ließ Dienstag Elfmeter trainieren.