Eishockey

Über Rossis Gegenwart liegt ein Grauschleier, Kasper nur auf Abruf

Für die Edmonton Oilers, den geschlagenen Stanley-Cup-Finalisten der letzten NHL-Saison, begann die neue, in der sie als heißester Favorit auf den Titelgewinn gehandelt werden, mit einem 0:6-Heimdebakel gegen Winnipeg. Auch wenn es erst das erste Spiel war, passt das gar nicht zu allen Prognosen, dass die Oilers erstmals seit 1990 den Stanley-Cup holen werden, was der erste Triumph einer kanadischen Mannschaft seit 31 Jahren wäre. Seit den Montreal Canadiens 1993 jubelten nur amerikanische Teams mit dem Pokal. Zuletzt die Florida Panthers.

Vorerst wird in der besten Liga der Welt nur ein Österreicher dabei sein: Marco Rossi bei Minnesota Wild. Es beginnt in der Nacht auf Freitag mit dem Heimspiel gegen Columbus. NHL-Experten können sich nicht vorstellen, dass Minnesota sich gegenüber der letzten Saison, in der die Playoffs verpasst wurden, entscheidend steigern kann. Über der Gegenwart liegt ein grauer Schleier, Minnesota bleibt weiter im Niemandsland – so der Tenor bei den Prognosen. Der Grund liegt drei Jahre zurück: Im Juli 2021 löste General Manager Bill Guerin die Verträge der bereits 36 jährigen Stürmer Ryan Suter und Zach Parise, die 2012 (!) abgeschlossen wurden und bis 2025 (!) liefen, vorzeitig auf. Der Buyout kostet dem Klub aber noch immer viel zu viel. In dieser Saison verschlingen die aussortierten Altstars noch 13,7 Millionen Euro, das sind fast 17 Prozent des Salary Caps. 2025/26 sinkt die Summe auf 1,51 Millionen Euro. Das lässt dann mehr Spielraum.

Rossi wurde im letzten Test von Head Coach John Hynes als Center in der Paradelinie mit dem 37-jährigen Norweger Mats Zuccarello und dem zehn Jahre jüngeren Russen Kirill Kaprizov eingesetzt, das spricht für den 23-jährigen Vorarlberger, der sich für den bisher best dotierten Vertrag seiner Karriere empfehlen muss. Ein Termin für Verhandlungen zwischen Guerin und Rossis Agenten Ian Craig Pulver von der Will Sports Group gibt es noch nicht. Pulver vertritt auch Marco Kasper.

Der musste trotz guter Leistungen in der Pre-Season, die Detroits Trainer Derek Lalonde ausdrücklich lobte, vorerst zurück ins Farmteam Grand Rapids in der American Hockey League. Für das der Kärntner letzte Saison in 71 Partien der Regular Season auf 14 Tore und 21 Assists kam, dazu auf vier Treffer und drei Assists in neun Playoff-Partien. „Wir brauchen den Druck durch junge Spieler“, betonte  Lalonde. Trotzdem war für den 20-jährigen Kärntner, den er auch im Powerplay und in Unterzahl einsetzte, vorerst kein Platz im NHL-Kader. Das passt irgendwie nicht zusammen.

Letztmals qualifizierten sich die Red Wings in der Saison 2015/16 für die Play offs. Nach acht Jahren in Folge ohne Playoff-Hockey in der Motor-Stadt steht auch General Manager Steve Yzerman, der seit 2019 im Amt ist, unter Druck. Da zählt nicht, dass Yzerman eine Detroit-Legende ist. Er setzt auf den inzwischen 35-jährigen Stürmer Patrick Kane, der von vielen wegen einer Hüftverletzung bereits abgeschrieben wurde. Die vier Center, die den Vorzug gegenüber Kasper bekamen, sind die Amerikaner Dylan Larkin, J.T. Compher, Andrew Copp und der Kanadier Joe Veleno. „Kapitän Larkin und Compher waren gesetzt“ weiß Kasper, der sich wohler fühlt als vor einem Jahr. Wann bekommt er den Anruf aus der NHL?

 

Foto: NHL/Minnesota Wild.

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