Seit 12. Jänner ist der 42 jährige Miron Muslic, ein gebürtiger Bosnier, Trainer bei Plymouth, dem Letzten der englischen Championship, der zweiten Liga. Im Dezember wurde er bei Cercle Brügge, damals Vorletzter der belgischen Pro League, nach zweieinhalb Jahren entlassen. Nachfolger wurde Ex-Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer. Im sechsten Spiel mit Plymouth feierte Muslic Sonntag den bisher größten Sieg der Karriere: Der Letzte der zweiten Liga eliminierte daheim im Home Park den FC Liverpool, den Tabellenführer der Premier League, der in 23 Runden nur einmal verlor, mit 1:0 (0:0). Entscheidend daran beteiligt: Der Ukrainer Maksym Taloverov, bis Jänner Legionär beim LASK, als Innenverteidiger. Plymouth zahlte für ihn zwei Millionen Euro Ablöse.
Muslic hat eine Österreich-Vergangenheit. 2021 drei Monate Trainer bei Ried in der Bundesliga, davor drei Monate in Wien beim Zweitligisten Floridsdorfer AC. Bei Plymouth begann er mit drei Niederlagen und einem Unentschieden. Mit Taloverov gelang vor einer Woche der 2:1-Heimsieg gegen Westbromwich, das einzige gewonnene Pflichtspiel in den letzten drei Monaten. Sonntag der Paukenschlag in der vierten Runde des FA-Cups durch ein Elfmetertor. Liverpools Trainer Arne Slot schonte unter anderem Mo Salah, den Ex-Salzburger Dominik Szoboszlai, Virgil van Dijk und Cody Gakpo. Das sollte sich rächen. Obwohl im Angriff mit dem Portugiesen Diego Jota, dem Kolumbianer Luis Diaz und dem Italiener Federico Chiesa noch immer Hochkaräter spielten. „Wir haben einen Traum wahr werden lassen“ sagte Muslic bei „ITV“. Liverpool war nicht der einzige Premier League-Club, der ausschied. Chelsea blamierte sich an der Stamford Bridge mit dem 1:2 gegen Brighton, Sonntag verlor Tottenham im zweiten Spiel mit Österreichs Teamspieler Kevin Danso in Birmingham gegen Aston Villa 1:2. Das Danso-Debüt bei den Sours hatte Donnerstag im Semifinale des League-Cups mit einem 0:4 bei Liverpool an der Anfield Road geendet. Oliver Glasner spielt mit Crystal Palace Montag beim Viertligisten Doncaster. Er wird durch Muslic und Plymouth gewarnt sein.
Zurück zu Feldhofer: Der kassierte Samstag mit Cercle Brügge die erste Niederlage seiner Ära, 1:2 (0:1) beim Tabellenführer Genk. Bei den Siegern spielte Ex-Rapidler Nikolas Sattlberger durch, der unter Feldhofer sein Bundesligadebüt gefeiert hatte. Das Österreicher-Duell in der deutschen Bundesliga gewannen Sonntag Nikolas Seiwald und Christoph Baumgartner mit RB Leipzig gegen David Nemeth und St. Pauli 2:0 (1:0). Nemeth spielt als einziger von Beginn an, Seiwald ab der 46. Minute, Baumgartner ab der 73. Leipzig verteidigte mit dem Heimsieg Platz vier.
Foto: Plymouth Argyle.