Fußball

Unkaputtbar: Überrascht ein ehemaliger Vienna-Legionär mit Heidenheim auch Titelfavorit Leverkusen?

Crystal Palace schweigt weiter zu dem kolportierten Trainerwechsel von Roy Hodgson zu Oliver Glasner, zu einem Vertrag mit dem Österreich bis 2026 mit einer Option auf eine weitere Saison. Die aktuellste Meldung auf der Homepage betrifft das Update zum Gesundheitszustand von Hodgson und stammt von Donnerstagabend. Schwer vorstellbar, dass Glasner Montag beim Auswärtsspiel gegen Everton in Liverpool sein Debüt in der Premier League feiert. Offiziell beendet ist hingegen die Ära von Jürgen Klinsmann als Teamchef von Südkorea und damit auch die Zeit von Andreas Herzog als Assistent, für den das unerwartet kam. Präsident Chung Mong-gyu sprach Klinsmann wenig freundlich sogar die Fähigkeit ab, ein Team zu führen. Daher scheint mehr der interne Krach unter den Spielern am Abend vor dem Semifinale gegen Jordanien, Handgreiflichkeiten zwischen alt (Kapitän Heung min son) und jung (Kang in Lee von Paris St.Germain) zur Entscheidung geführt zu haben als die 0:2-Niederlage.

In Deutschland stehen die Spekulationen, ob bei Meister Bayern München Trainer Thomas Tuchel nach dem 0:3 in Leverkusen und dem 0:1 in Rom gegen Lazio wackelt, munter weiter. Die nächste Aufgabe am Sonntag in Bochum wird als eine Art „Bewährungsspiel“ bezeichnet. Beim Training am Freitag sah Tuchel das Transparent eines Fans mit der Aufschrift „Tuchel raus, Flick rein“. Samstag schaut alles nach Heidenheim, eine 50.000 Einwohner-Stadt in Baden-Württemberg an der  Ostalb mit einem Stadion für 15.000 Zuschauer. Aufsteiger Heidenheim, zu Saisonbeginn als fast sicherer Abstiegskandidat gehandelt, ist seit acht Runden unbesiegt, daher in diesem Kalenderjahr ungeschlagen, verlor zuletzt am 2. Dezember bei RB Leipzig (1:2). Die Bilanz: Je vier Siege und Unentschieden, zuletzt gab es einen 2:1-Sieg in Bremen gegen Bayern-Bezwingen Werder, der in München mit einem 1:0 die Krise des Abonnementmeisters sozusagen beginnen ließ. Heidenheim liegt 15(!) Punkte vor den Abstiegsplätzen auf Rang neun. Stoppt und überrascht Heidenheim Samstag vielleicht gar den in dieser Saison noch ungeschlagenen Tabellenführer Leverkusen, der nach dem 3:0 im Spitzenduell gegen Bayern als großer Titelfavorit gilt?

Der Trainer bei Heidenheim heißt seit 2007 Frank Schmidt. So lange wie der 50 jährige war im deutschen Profifußball bisher kein anderer im Amt. Er genießt Kultstatus, führte den Klub aus der Oberliga in die Bundesliga. Als Spieler hatte Schmidt auch ein kurzes Wien-Kapitel. Im Jänner1997 kam der Stürmer von Fürth zum Wiener Sport Club, der in der Regionalliga spielte.  Sechs Monate später übersiedelte er  in die zweite Liga, auf die Hohe Warte zur Vienna, mit der er Dritter wurde, verabschiede sich nach einem Jahr in Richtung Aachen. Über seine Zeit in Heidenheim schrieb Schmidt ein Buch mit dem Titel Unkaputtbar. Das überreichte er letzten September nach dem 1: 4 im Hinspiel Leverkusens Trainer Xavi Alonso (Bild). Der 42 jährige Baske versicherte, Teile davon gelesen zu haben. Als Teil eines „Deutsch-Unterrichts“.  In Leverkusen gab der Neuling nur einen Torschuss ab, Alonsos Mannschaft hingegen 20. Was passiert Samstag?

Die Runde begann Freitagabend mit einem Sieg für Marco Friedl und Romano Schmid und Werder Bremen im Österreicher-Duell bei Florian Kainz und Dejan Ljubicic beim 1. FC Köln. Bremen-Kapitän Friedl rettete das 1:0 (0:0), das für Köln im Abstiegskampf einen Stimmungsdämpfer bedeutete, mit einer Rettungsaktion auf der Linie. In Erinnerung blieb auch eine steirische Auseinandersetzung: Köln-Kapitän Florian Kainz und Romano Schmid standen Stirn an Stirn, beide bekamen die gelbe Karte.

Foto: DPA.

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