Fußball

Veh über Schaub und was man sonst noch bei Watford-Köln hörte

„Stani“ Tschertschessow, Russlands populärer WM-Teamchef mit der zweiten Heimat in Tirol, hielt Wort und kam zwei Tage vor seiner Zukunftsbesprechung mit  Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau  Dienstag nach Kitzbühel. Um den Ehrenankick zum von seinem Freund Ralph Schader organisierten Testspiel zwischen dem FC Watford und dem 1.FC Köln zu machen, das 1:1 (1:0) endete, bei dem Sebastian Prödl gar nicht spielte, Louis Schaub bei Köln in den letzten 25 Minuten kam und für einigen Schwung sorgte.

Schaubs neuer Trainer Markus Anfang und Tschertschessow sind aus vier gemeinsamen Saisonen als Spieler beim FC Tirol gute Bekannte und Freunde. Über Anfangs Methoden staunte nicht nur Schaub, sondern auch Tschertschessow: Jedes Training wird von einer Drohne, die 30 Meter über den Köpfen der Spieler schwebt, überwacht. Anhand des so gewonnen Videomaterials gibt´s jeden Abend Analysen über Laufwege etc. Beim Match flog aber keine Drohne über den Platz. Das Urteil von Kölns Sportdirektor Armin Veh drei Wochen vor dem Saisonstart über Schaub, seinen teuersten und prominentesten Neuzugang: „Technisch wie erwartet sehr stark, körperlich muss er noch zulegen.“

Was Tschertchessow beim Small Talk mit Prödl (Bild oben) noch so mit bekam: Auf Grund von Trainer Javi Gracia und seiner Assistenten wird bei Watford fast mehr spanisch als englisch gesprochen. In der Multi-Kulti-Truppe gibt es nur sieben Engländer. Die 31 Spieler, die bis Sonntag beim Stangl-Wirt im Trainingslager sind, kommen aus 16 Nationen. Beim Plausch mit Watfords italienischem Sportdirektor Filippo Giraldi erfuhr „Stani“, dass Watford noch einen Sturmtank sucht. Seine Empfehlung: Russlands bester WM-Stürmer Artyom Dzyuba. Auch der Linzeer Spielerberater Max Hagmayr hatte für Giraldi Tipps parat. Sicher Klienten von ihm.

Dienstag schien Gracia in der vom „Sun“ veröffentlichten Liste der Trainer in der Premier League, die am gefährdetsten sind, auf Platz eines. Dabei ging es bei um die Quoten beim bekannten Wettanbieter „Ladbrokes“, wer als erster  gefeuert wird. Gracia kommt auf 4:1, gefolgt vom Waliser Mark Hughes (Southampton/5:1) und dem französischen Trainer von Christian Fuchs bei Leicester, Claude Puel (6:1). Am ungefährdesten die Stars bei Manchester City und Liverpool, Pep Guardiola (50:1) und Jürgen Klopp (33:1). Di Premier League startet am 10. August, vor einem Jahr gab es bereits nach fünf Runden den ersten Trainerwechsel: Da flog der Holländer Frank de Boer bei Crystal Palace. Und heuer?

Tschertchessow kümmert das wenig. Ihm geht es Donnerstag im Kreml bei Putin um Pläne für die Nations League, die Qualifikation für die Europameisterschaft 2020, eigentlich um die Planungen bis zur Wüsten-WM in Katar. Er hat das Angebot, zu bleiben. Einiges im Vorfeld der Heim-WM  hat „Stani“ nicht so gefallen. Aber wetten, dass er es jetzt von oberster Stelle grünes Licht dafür bekommen wird, alles nach seinen Vorstellungen zu ändern?

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