Sonntag treffen die Wiener Austria und der Wolfsberger AC in der Bundesliga aufeinander. Drei Tage vorher machten es die Kärntner im Europacup besser, schufen sich in Saloniki bei 30 Grad Hitze vor 28.000 Zuschauern im ausverkauften Toumba-Stadion durch das 0:0 gegen Paok gute Chancen, nächsten Donnerstag in Klagenfurt gegen die Griechen ins Play-off der Europa League aufzusteigen, womit Österreichs Cupsieger auf jeden Fall im Herbst in einer Ligaphase dabei wäre. Die Austria zeigte hingegen bei Banik Ostrau nach einer schnellen Führung große Defensivschwächen, holte zwar ein 1:3 auf, verlor aber 3:4 (1:2). Bezeichnend: Vier Tore in einem Spiel kassierte die Austria in der letzten Saison nie!
Wolfsbergs Trainer Didi Kühbauer reagierte auf die schlimme Heimpleite gegen Altach mit drei Umstellungen, begann mit Neuerwerbung Donis Avdijaj statt Dejan Zukic. Wolfsberg ließ Paok eigentlich nie ins Spiel kommen, war die gefährlichere Mannschaft, die vor er Pause in Führung gehen hätte müssen. Das verhinderte Jiri Pavlenka, der tschechische Tormann von Paok mit Werder Bremen-Vergangenheit. Unter anderem zweimal gegen Thierno Ballo. Darum klagte Kühbauer: „Wir haben eine große Möglichkeit nicht genützt, weil wir uns nicht mit Toren belohnten. Sonst kann ich der Austria nichts vorwerfen!“
Die Austria muss sich hingegen vorwerfen, zu leicht Tore zu kassieren. Nach vier Minuten gelang Maurice Malone nach Pass von Dominik Fitz das Führungstor, doch mit der Herrlichkeit war es schnell vorbei. Zur Pause führte Banik 2:1, auch weil Austrias Tormann Samuel Sahin Radlinger nicht seinen besten Tag hatte. Den Schuss zum Ausgleich muss er halten. Kurz nach der Pause ließ sich die Austria auskontern, lag 1:3 zurück. Trainer Stephan Helm stellte auch in der Defensive um: Johannes Handl kam als Innenverteidiger statt Kang Hee Lee, der Südkoreaner ersetzte Kapitän Manfred Fischer im zentralen Mittelfeld, Manprit Sarkaria im Angriff Johannes Eggenstein, der erstmals zur Startelf gehörte. Fitz und Joker Sarkaria gelang innerhalb von zwölf Minuten der Ausgleich, aber nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Aleksandar Dragovic gelang Banik nach einem Freistoß per Kopf noch das Siegestor. Austrias Aufstiegschancen sind intakt, aber Fitz (Bild) prophezeite verärgert: „Wir laden die Gegner zum Toreschießen ein. Wenn sich das nicht ändert, werden wir in nächster Zeit kein Spiel gewinnen!“ Wer in Ostrau drei Treffer erzielt, darf normal nicht verlieren. Helm gestand: „Es gab Phasen, in denen wir nicht das spielten, was wir wollten!“ Schaltet Austria Banik Ostrau aus, dann wartet Celje. Die Slowenen gewann das Auswärtsspiel gegen den FC Lugano 5:0!
Foto: Gepa/Admiral.