Es war ein königliches Spiel mit royalen Fans in Frankfurt, das 1:1 (1:1) zwischen England und Dänemark. Mit dem auf der Tribüne Dänemarks König Frederik besser leben konnte als der britische Thronfolger William einen Tag vor seinem 42. Geburtstag. Der sah zwar Englands Führung durch Kapitän Harry Kane, der damit erst als dritte englischer Teamspiler nach Michael Owen und Wayne Rooney bei vier Turnieren hintereinander traf, aber auch, wie Kanes Fehlpass den dänschen Ausgleich durch einen 20 Meter-Schuss von Morten Hjulmand möglich machte. Das erste Tor des 23 jährigen Mittelfeldspielers für die Dänen in seinem neunten Lönderspiel. Das Debüt feierte erst letzten September in Kopenhagen beim 4:0 in San Marino. Unglaublich: Im Jänner 2021 war die Admira, damals noch in der Bundsliga froh, diesen Hjulmand los zu werden. Dreieinhalb Jahre später jubelte er (Bild), weil er Dänemark vor der Niederlage gegen England bewahrte. Damit zog er auch seinen Namensvetter, den Teamchef. Morten Hjulmand wurde nach dem schwachen Star, dem 1:1 gegen Slowenien, mangelndes Coaching vorgeworfen.
Er kam im Sommer 2018 ablösefrei von der U 19 des FC Kopenhagen in die Südstadt. Geschäftsführer war damals Amir Shapourzadeh. Trainer Ernst Baumeister sah in dem 18 jährigen eine Zukunftsaktie, musste jedoch im Herbst gehen. Die vier Trainer, die bis Jänner 2021 auf Baumeister folgten, der Deutsche Reiner Geyer, der Steirer Klaus Schmidt sowie die Kroaten Zvonimir Soldo und Damir Buric wussten mit Hjulmand nichts anzufangen. Stammspieler wurde er nie. Als Felix Magath von Sponsor Flyeralarm als Berater mit allen Vollmachten eingesetzt wurde, gab der dem damaligen Sportchef Franz Wohlfahrt den Auftrag, Hjulmand so rasch wie möglich an den Mann zu bringen. Das gelang im Jänner 2021, auch er wollte weg. Wohlfahrt fand im italienischen Zweitligisten Lecce einen Abnehmer für 2,5 Millionen Euro, handelte aber Bonizahlungen und eine Beteiligung am Weiterverkauf aus. Die Boni wurden beim Aufstieg von Lecce im Sommer 2023 fällig, zugleich auch die Beteiligung am Weiterverkauf. Denn Sporting Lissabon zahlte an Lecce stolze 19,5 Millionen für Hjulmand.
Er wurde mit Sporting Meister, scheiterte im Achtelfinale der Europa League am späteren Sieger Atalanta Bergamo, gehört in beiden Gruppenspielen Dänemarks zur Startelf. Vor dem dritten gegen Serbien hat Dänemark mit einem Punkt mehr die besseren Aufstiegschancen als die Serben. Die in München gegen Slowenien das 1:1 in der 95. Minute mit der letzten Aktion des Spiels durch ein Kopftor von Joker Luka Jovic nach einem Eckball retteten. Jener Jovic, der Real Madrid im Sommer 2019 63 Millionen Euro wert war. Nach 27 Toren in einer Saison bei Eintracht Frankfurt unter Trainer Adi Hütter. Bei Real kam er nicht zurecht, auch nicht nach der Rückkehr auf Leihbasis zu Frankfurt, danach bei Fiorentina. Für Milan erzielte Jovic in der vergangenen Saison neun Tore in 30 Partien.
England ist zwar Tabellenführer, wurde aber der Einschätzung als Turnierfavorit wieder nicht gerecht. Mit diesem Potenzial müssten bessere Leistungen gezeigt werden. Ab der 69. Minute spielten zwei, die Oliver Glasner bei Crystal Palace trainiert: Innenverteidiger Marc Guehi gehörte zur Startelf, Eberechi Eze wurde für Phil Foden eingewechselt. Fand aber an der linken Flanke nie ins Spiel.
Foto: UEFA.