Fußball

Vor 17 Jahren hätte die Austria Dzeko holen können

Mit 37 Jahren ins Endspiel der Champions Lague – das kann Dienstagabend der bosnische Torjäger Edin Dzeko (Bild) im Meazza-Stadion schaffen. Wenn es ihm mit Inter Mailand gelingt, den 2:0-Vosprung aus dem ersten Mailänder Semifinalderby in den Aufstieg zu verwandeln. Eigentlich spricht nichts dagegen. Auch wenn Milans bester Stürmer, der Portugiese Rafael Leao, einsatzfähig sein sollte. Ohne ihn verlor Milan gegen Inter und Samstag in der Serie A beim Abstiegskandidaten Spezia jeweils 0:2. Inters Trainer Simone Inzaghi schonte Dzeko. Sein „Ersatz“, der belgische Teamstürmer Romelu Lukaku, schoss beim 4:2-Heimsieg gegen Sassuolo 4:2 zwei Tore.

Den 20 jöhrigen Dzeko hätte die Wiener Austria haben können. Der wurde er in der Ära von Frank Stronach angeboten. Vom aktuellen Sport-Vorstand Jürgen Werner, damals nur für seine Agentur Stars& Friends im Einsatz. Dzeko spielte in Tschechien bei Teplice. Austria griff nicht zu. Vielleicht war er Stronach nicht prominent genug oder gar zu billig. Einer, der damals mit Stronach zu tun hatte, sitzt Dienstag Abend gemeinsam mit Andreas Herzog als Sky-Experte bei der Übertragung aus Mailand im Studio: Peter Stöger. Mit ihm als Sportdirektor und Frankie Schinkels als Trainer holte Austria 2005/06 das Double. Danach hörte Stronach bei Austria praktisch auf.

Austria griff bei Dzeko nicht zu, aber der damalige Wolfsburg-Trainer Felix Magath. Vier Millionen Ablöse kostete der Bosnier 2007, zwei Jahre später war Wolfsburg mit ihm Meister, 2011 wurde er für 37 Millionen an Manchester Cuty verkauft. Über AS Roma kam er zu Inter und schießt noch immer spektakuläre Tore. Wie gegen Milan. Nicht nur er hat bei Inter eine deutsche Vergangenheit. Auch der zweite Semifinal-Torschütze, der Armenier Henrik Mkhitaryan. Er war drei Jahre bei Borussia Dortmund. Von Milan spielte früher der 34 jährige dänische Innenverteidiger Simon Kjaer bei Wolfsburg,  der 11 Jahre jüngere Malick Thiaw noch letzte Saison bei Schalke.

Auch Mittwoch erinnern bei Manchester City gegen Real Madrid einige an die deutsche Bundesliga. Bei Real Madrid zaubern die ehemalige Bayern München-Stars, Toni Kroos und Österreichs Teamkapitän David Alaba. Antonio Rüdiger war früher beim VfB Stuttgart,  Verteidiger Dani Carvajal 2012/13 bei Leverkusen. Trainer Carlos Ancelotti musste praktisch nach nur einer Saison bei Bayern, bei der Alaba dabei war, gehen. Inzwischen ist er mit vier Champions League-Titeln der erfolreichste Trainer in Europa. Zu Manchester City kamen Erling Haaland und der Schweizer Verteidiger Manuel Akanji und Ilkay Gündogan von Borussia Dortmund, der Belgier Kevin de Bruyne zählte früher bei Werder Bremen und Wolfsburg zu den Stützen. Pep Guardiola war drei Jahre lang Bayern-Trainer. Ist die deutsche Bundesliga also nur noch ein Durchlauferhitzer für eine große Karriere wie „Bild“-Kolumnist Alfred Draxler etwas höhnisch schrieb?

Manchester City ist seit dem 3:0 bei Everton am Sonntag im Goodison-Park von Liverpool mit zwei Toren von Gündogan und einem von Haaland praktisch wieder Meister, da Arsenal daheim gegen Brighton mit 0:3 unterging. Drei Rundenvor Schluss hat City vier Punkte Vorsprung und ein Match wengier ausgetragen als Arsenal.

 

Foto: UEFA.

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