Achtes österreichisches Trainerduell Samstag Abend zwischen Ralph Hasenhüttl und Peter Stöger in Deutschland seit 23. November 2013, als es das erste gab. Erstmals heißt es dabei RB Leipzig gegen Borussia Dortmund, erstmals ist dies in Österreich in Free-TV zu sehen. Eine Kooperation zwischen „Servus TV“ und „Sky“ macht es möglich. Servus-TV drehte für den Vorspann zur Begegnung sogar einen gemeinsamen Film über Berührungspunkte zwischen dem Grazer und Wiener, etwa in gemeinsamen Spielerzeiten bei der Austria. Dazu kam ein Kamerateam extra in die Baustelle der Wiener Generali-Arena am Favoritner Verteilerkreis, befragte mit Austrias Sportchef Franz Wohlfahrt einen, der in diesen Zeiten mit beiden gespielt hatte. Ein Highlight war sicher das Cupfinale gegen Rapid im Mai 1990 im Wiener Happel-Stadion: Als Austrias Trainer Herbert Prohaska Stöger und Hasenhüttl einwechselte, führte Rapid 1:0. Endstand nach Verlängerung 3:1 für Austria. Wobei Hasenhüttl das entscheidende dritte Tor nach perfektem Assist von Stöger erzielte.
Vor dem achten Duell gegen seinen Freund Stöger führt Hasenhüttl 3:0. Er gewann das erste am 30. November 2013 noch in der zweiten Liga, kaum dass er Ingolstadt als Letzter übernommen hatte. Da gelang ein überraschendes 1:0 beim damaligen Tabellenführer. Beim 1:1 im April 2014 stand Stöger mit Köln schon als Aufsteiger fest. Danach trafen sich beide wieder im September 2015 in Köhn nach Ingolstadts Aufstieg. Beide Saisonduelle endeten 1:1. Im September 2016 hieß es erstmals Köln- Leipzig. Mit dem dritten 1:1 zwischen den „Ösi-Trainern“ hintereinander. Im Februar gewann Leipzig daheim 3:1, die Saison endete für beide sehr erfolgreich: Aufsteiger Leipzig Vizemeister und in der Champions League, Köln Fünfter und erstmals seit 25 Jahren wieder im Europacup. Im Oktober 2017 siegte Leipzig in Köln 2:1. Damit führt Hasenhüttl vor dem achten Duell mit 3:0-Siegen, ist gegen Stöger noch unbesiegt. Womit der Wiener ganz unaufgeregt umgeht. Dazu gab es vier 1:1. Riecht es also auch heute nach diesem Resultat, nach einem Unentschieden? Die tipp 3-Quote auf einen Punkteteilung (siehe unten) ist mit 3,30 höher als auf einen Sieger. Auf Leipzig 2,60, auf Dortmund und den ersten Stöger-Sieg über Hasenhüttl nur 2,40.
Sowohl bei Hasenhüttl als auch Stöger klappte es zuletzt nicht nach Wunsch. Bei Hasenhüttl gleich dreimal, sprich Niederlagen gegen Eintracht Frankfurt (1:2), Napoli (0:2) und Stögers Ex-Klub 1.FC Köln (1:2 nach 1:0), die besonders weh tat. Drei Pleiten hintereinander in Pflichtspielen davon zwei daheim, hatte es in der Ära des Steirers noch nie gegeben. Daher gab´s viele interne Gespräche und am Ende auch ein Eingeständnis des Trainers (siehe oben), dass er auch einige Entscheidungen getroffen hatte, die sich nicht als glücklich erwiesen. Daher hat er auch etwas das Training umgestellt, mehr auf Abschlüsse geschaut. Torjäger Timo Werner traf schon sechs Spiele nicht, wirkte zuletzt auch durch seine Körpersprache dementsprechend frustriert, was intern auch ein Thema war. Der Schlager um die Champions League-Plätze ist mit 42 558 Zuschaern ausverkauft, der Zweite Dortmund hat drei Punkte mehr als der Sechste Leipzig: „Wenn man Dortmund schlagen will, muss alles passen“, wusste Hasenhüttl. Der auf zwei Ex-Salzburger wieder zurückgreifen kann: Naby Keita fehlt wegen einer Oberschenkelverletzung, Konrad Laimer wegen einer Verkühlung.
Alles passte für Leipzig gegen Dortmund jedenfalls noch im Herbst: In der achten Runde stoppte Hasenhüttls Mannschaft den Erfolgslauf der Borussia, fügte ihr vor 80.000 Zuschauern die erste Saisonniederlage zu. Beim 3:2-Auswärtssieg traf Marcel Sabitzer zum 1:1 per Kopf, sah Stefan Ilsanker nach 56 Minuten Gelb-Rot. Von da da ging´s bei Borussia stetig bergab, bis im Dezember Stöger den Holländer Peter Bosz ersetzte. Mit Stöger gab´s ihn neun Bundesligaspielen und im Sechzehntelfinale der Europa League keine Niederlage. Aber dennoch immer wieder Kritik. Nach dem 1:1 gegen Augsburg am Montag auch vom Trainer. Die zwei Punkte fehlen, Sportchef Michael Zorc wetterte: „Wir spielen wie die Beamten“. Stöger sieht alles noch als ein zerbrechliches Gebilde mit wenig Klarheit, bei dem die Spieler nicht wissen, wie sie die Saison einordnen sollen: „Jetzt passen die Ergebnisse, aber gibt es Kritik an der Spielphilosophie.“ Für Dortmund ist das letzte Match vor dem Europa League-Achtelfinale gegen Red Bull Salzburg, vielleicht kommt Stöger Sonntag in die Festspielstadt, um Österreichs Meister gegen Raid zu beobachten. Sein Kollege Marco Rose wird Samstag nicht in die Stadt, in der er früher gespielt hatte, in der sine Familie lebt, kommen. Er vertraut den Scouts und deren Videoanalysen. Stögers Einschätzung der bevorstehenden Aufgaben: „Meine Job ist, Borussia in ruhigere Gewässer zu führen, sicher in die Champions League zu bringen.“ Der erste Sieg im Österreicher-Duell gegen Hasenhüttl würde dabei sehr helfen