Fußball

Vorsicht: Wolfsberg kostete bereits zwei Rapid-Trainern den Job!

Es ist eigentlich kaum zu glauben, aber trotz der durchwachsenen Leitungen hat Rapid nach sechs Spielen in der Bundesliga zwei Punkte mehr als in der letzten Saison. Samstag müssten im Allianz-Stadion gegen den Vorletzten Wolfsberg, der bisher nur einen Sieg feierte, drei Punkte dazu kommen. Aber es ist auf jeden Fall Vorsicht geboten: Denn in den letzten sechs Jahren kostete Niederlagen gegen die Kärntner schon zwei Rapid-Trainern den Job. Der erste war 2016 kurz nach der Eröffnung des neuen Stadions der damals vom deutschen Sportchef Andreas Müller statt des aktuellen Sport-Geschäftsführers Zoran Barisic eingesetzte Mike Büskens. Präsident Michael Krammer hatte nach vier Monaten und 25 Spielen der Büskens-Ära  mit einem Punkteschnitt von 1,64 nach der 0:1-Heimniederlage gegen Wolfsberg genug, beurlaubte sowohl ihn als auch seinen Freund Müller. Statt Büskens, der jetzt bei seinem „Herzensklub“ Schalke Co-Trainer ist, kam Damir Canadi. Das Kapitel dauerte noch kürzer. Nur 17 Spiele (Punkteschnitt 0,88)

Letzten November kosteten das 1:4 bei seinem Ex-Klub in Wolfsberg Didi Kühbauer in seinem 141. Spiel (Punkteschnitt 1,67) den Job als Rapid-Trainer. Statt ihm übernahm Feldhofer, der auch eine Wolfsberger Vergangenheit hat. Feldhofers Duelle mit Rapid gegen Wolfsberg: In Hütteldorf 2:1, in der Lavanttal am 21. Mai in der letzten Runde der Meistergruppe 1:2. Das zwang Rapid in die Qualifikationsspiele gegen WSG Tirol um den UEFA-Cup. Deshalb hatte Rapid die kürzeste Vorbereitungszeit aller Klubs, für Feldhofer (Bild oben) mit ein Grund, warum Grün-Weiß bisher doch den eigenen Ansprüchen selten gerecht wurde. Jetzt sieht er Rapid wegen der Siege in Allerheiligen und Altach im Aufwind, das kann nur mit drei Punkten bestätigt werden. Immerhin gab es in den letzten fünf Heimspielen gegen die Kärntner vier Siege.  Und wenn Rapid endlich im siebenten Spiel erstmals mehr als ein Tor erzielt. Für Michael Sollbauer wird es das Wiedersehen mit dem Klub, für den er zwischen 2012 und 2019 220 Spiele bestritt. Ob der Innenverteidiger das auf dem Rasen oder auf der Bank feiert? Die Frage stellt sich, weil Kapitän Max Hofmann eine Woche voll trainierte, wieder dabei ist. Wer den Platz von Demir bekommt, verriet Feldhofer nicht: „Es ist meine Aufgabe, neue Lösungen zu finden!“ Es wird Feldhofers 36. Spiel als Rapid-Trainer. Der Punkteschnitt liegt bei 1,60.

Wolfsberg hat fünf Punkte weniger als Rapid, verpasste ebenfalls die Qualifikation für die Conference League, dennoch gibt´s intern selbst nach der Derbyniederlage gegen Austria Klagenfurt Ruhe. Bei Rapid ist davon keine Spur. Der Wechsel von Yusuf Demir zu Galatasaray Istanbul sorgte bei den Fans fast für ähnlich groß Aufruhr wie die Blamage gegen Vaduz. Sie machten via soziale Medien Stimmung gegen Barisic, ihn dafür verantwortlich, dass Sturm Graz für Rasmus Höjlund von Atalanta Bergamo 17 Millionen bekommt, Rapid für das „Ausnahmetalent“ Demir nur sechs. Und die nur in vier Raten.  Das ist bezeichnend für das grün-weiße Umfeld. Diese Fans sind weit weg von der Realität, haben aber dennoch viel zu großen Einfluss auf das Rapid-Geschehen.

Ratengeschäfte sind durchaus üblich. Kaum ein Transfer wird sofort mit der vollen Ablösesumme bezahlt. Rapid hat sich mehrfach abgesichert, sollten die Ratenzahlungen aus Istanbul nicht pünktlich eintreffen. Der elf Millionen Differenz bei der Ablöse zu Höjlund ist rasch erklärt: Italiens Serie A ist als Topliga zahlungskräftiger als die türkische SüperLig, Stürmer, die Tore erzielen, stehen immer höher im Kurs als offensive Mittelfeldspieler. Höjlund kam im Jänner zu Sturm, absolvierte bei zu seinem Wechsel nach Bergamo 21 Spiele mit zwölf Toren und vier Assists. Die Bilanz von Demir bei Rapid seit der Rückkehr aus Barcelona: 19 Spiele mit zwei Treffen und drei Assists. Das erklärt alles. Bei der Rückkehr aus Spanien verlängerte Demir den Vertrag in Hütteldorf bis 2024. Enthalten war auch eine fixe Ablösesumme. Durch Bonizahlungen und Beteiligung an einem Weiterverkauf kann Rapid von Galatasaray mehr bekommen als die vertraglich festgeschriebene Ablöse. Die Meinung, dass sechs Millionen für Demir derzeit zu wenig sind, ist nicht nachvollziehbar. Barisic verdient für den Deal mit Galatasaray sogar Anerkennung.

Beim Letzten Altach steht der Rückzug von Sportchef Werner Grabherr bevor. Das gab es vor dem Westderby bei WSG Tirol bekannt. Mitte Oktober will er nach 16 Mnaten die Geschäfte übergeben. Mit Grabherr sind die Engagement der Trainer Ludovic Magnin, mit dem in letzter Runde der Klassenerhalt geschafft wurde, und Miroslav Klose verbunden. In der Qualifikationsrunde im Frühjahr konnte Altach noch beide Duelle gegen die Tiroler gewinnen. Ob das wieder gelingt? Grabherr wird vielleicht noch einen Transfer über die Bühne bringen: Mit dem vertragslosen ehemaligen Admira-Tormann Andreas Leitner.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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