Fußball

Warum es zur Überraschung mit Yusuf Demir kam

Wohlwollende Kritiken für Yusuf Demir in spanischen Medien nach seinem Startelfdebüt im Barcelona-Dress in der Champions League. Sowohl „El Mundo Deportivo“ als auch „As“ und „Marca“ sahen bei den 66 Minuten, in denen die Rapid-Leihgabe beim 0:0 gegen Benfica Lissabon vor nur 49.000 Zuschauern im Nou Camp spielte, positive Aspekte, lediglich „Sport“ fand kritische Worte. Abgesehen von seinen zwei Chancen habe er sich schwer getan, Licht und Schatten, zu unpräzise, viel Luft nach oben. Barcelonas neuer Trainer Xavi meinte, er habe Demir für gute Leistungen mit seinem ersten Einsatz von Beginn an seit September belohnen wollen.

In Wahrheit wäre ja die prekäre Lage bei Barcelona gar nicht so schlecht, um sich durchsetzen zu können. Seit Demir kam, verließen Messi und Antoine Griezman die Katalanen, waren oder sind mit Martin Braithwaite, Sergio Aguero, Philippe Coutinho, Ousmane Dembele, Ansu Fati und Pedri sechs weitere Konkurrenten für die Offensivpositionen außer Gefecht. Und trotzdem gab es erst durch den Trainerwechsel zu Xavi in dessen zweiten Spiel einen Lichtblick. Wie geht das weiter?

Demirs Chance, sein Können zu zeigen, könnten auch darauf beruhen, dass die zwei Konkurrenten aus Barcelonas zweiter Mannschaft, die ihm zuletzt auf seiner Position vorgezogen worden, nicht auf der Liste der 25 Spieler stehen, die für die Champions League gemeldet wurden. Xavi ließ Samstag beim 1:0 gegen Espanyol auf der Position, auf der Demir drei Tage später gegen Benfica spielte, den 17 jährigen Ilias Akhomah beginnen, ersetzte ihn in der zweiten Hälfte durch den 19 jährigen Marokkaner Abessamad Ezzalzouli. Demir kam erst nach 88 Minuten. Samstag gastiert Barcelona bei Villarreal. Wird interessant, wie sich Xavi dann entscheiden wird.

Fakt bleibt nach dem 0:0 vom Dienstag, dass sich der Aufstieg ins Achtelfinale für Barcelona und Demir am 8. Dezember in München gegen Bayern entscheiden wird. 25.000 Zuschauer dürfen ins Allianz-Stadion, wo Barcelona einen Sieg braucht, um sicher vor Benfica zu bleiben. Denn bei Punktegleichheit wäre Benfica wegen der direkten Duelle (3:0 in Lissabon 0:0 in Barcelona) Zweiter. Zur gleichen Zeit muss es nur 100 Kilometer entfernt bei FC Salzburg-Sevilla ein  Geisterspiel ohne Zuschauer geben. Bei Bayern wurde Mittwoch das Corona-Chaos prolongiert: Joshua Kimmich und Eric Choupo-Moting, die als Kontaktpersonen in Quarantäne waren, wurden positiv getestet, müssen daher weitere zwei Wochen in Isolation bleiben, fehlen im Bundesliga-Hit gegen Dortmund und gegen Barcelona.  Serge Gnabry und Jamal Musiala ließen sich angeblich am Dienstag impfen.

 

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