Fußball

Warum hat Austrias Aufsichtsrat nichts unternommen?

Peter Stöger hält Wort. Austrias neuer Sportvorstand spricht Klartext, macht den Spielern wegen de violetten Talfahrt Druck. Stellte auf der Homepage vier Tage vor dem Match gegen Altach in der Generali-Arena sowohl ihre Qualität als auch ihren Charakter in Frage, stelle fest, dass einige nicht die Persönlichkeit haben, um Austrias Anforderungen gerecht zu werden. Das trifft auch auf die Finanzsituation zu. Stöger wies bereit im August auf die leeren Kassen hin. Die Wahrheit offen zu legen, das hatte er sich schon bei seiner Kür im Juli bei Präsident Frank Hensel und AG-Vorstand Markus Kraetschmer (Bild oben) ausbedungen, Auch Kraetschmer hatte während der Transferzeit stets darauf hingewiesen, dass wegen der gescheiterten Qualifikation für die Europa League im Budget kein Raum für neue Investitionen sei.

Die Austria rühmt sich, das dritthöchste Budget der Liga nach Red Bull Salzburg und Rapid zu haben. Da stellt sich aber schon die Frage, wie viel davon für die Mannschaft zur Verfügung steht. Wenn es stimmt, dass dies alles eine Folge des Stadionneubaus ist, dann ist eigentlich rätselhaft, warum der so prominent besetzte Aufsichtsrat dem allen zugesehen und offenbar alles abgesegnet hat. Viele Entscheidungen fallen noch in die Ära des heuer zurückgetretenen Präsidenten, von ÖGB-Chef Wolfgang Katzian. Da muss sich offenbar  jemand bei den Kosten und Auswirkungen verrechnet oder einiges nicht richtig eingeschätzt haben. Und das haben hochrangige Persönlichkeiten wie ein ehemaliger Vizekanzler (Josef Pröll), der Geschäftsführer der Wien Holding (Kurt Gollowitzer),  von T-Mobile (Andreas Bierwirth), Vorstände der Generali Versicherung, der Rewe-Group und der RTL-Meidagruppe, der Präsident der World Energy Councils Austria, der Vorstandschef des Flughafen Wien nicht erkannt und nicht dagegengesteuert, sondern allem zugestimmt? Das wäre bei ausgewiesenen Wirtschaftsleuten eigentlich unfassbar und unvorstellbar.  Der Vorsitzende im Verwaltungsrat ist der Vorstand der Unicredit Bank Group.

Austria-Insider behaupten, dass bereits vor zwei Jahren nur die Qualifikation für die Gruppenphase  und der Griff von Vizepräsident Raimund Harreither  in seine Schatulle die Zahlungsunfähigkeit verhindert haben. Eigentlich nicht zu glauben.

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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