Die Sensation der Saison: Fußball-England steht im Banne der unerwarteten ersten Niederlage von Liverpool in dieser Premier League-Saison: Nach 27 Siegen in 28 Spielen, zuletzt 18 hintereinander, verlor der überlegene Tabellenführer in London beim Vorletzten Watford an der Vicarage-Road vor 21.634 Zuschauern 0:3 (0:0). Die erste Niederlage in der Premier League seit 9.Jänner 2019. In dieser Saison gab Liverpool zuvor nur im Oktober zwei Punkte beim 0:0 gegen Manchester United, den Europa League-Gegner des LASK, in Old Trafford ab. Mann des Tages der siegreichen „Hornets“, zu deutsch Hornissen, war Ismaila Serr, Legionär aus Senegal, durch einen Doppelpack in der 54. und 60. Minute. Mit 30 Millionen Ablöse für Rennes ist der 22 jährige beim Ex-Klub von Sebastian Prödl der teuerster Einkauf aller Zeiten, der bisher selten die Erwartungen erfüllte. Samstag sorgte er dafür, dass Liverpool in Bestbesetzung sozusagen im Hornissen-Nest sass. Der Ex-Salzburger Takumi Minamino ersetzte in den letzten 15 Minuten Roberto Firmino. Aber Liverpool kann mit der Niederlage leben, obwohl Trainer Jürgen Klopp sich mächtig ärgerte. Vor der Sensation lag Watford 55 Punkte (I) hinter den „Reds“.
Geärgert wie Klopp hat sich zweieinhalb Stunden vorher auch Ralph Hasenhüttl in London. Grund: Die vierte Niederlage im vierten Spiel mit Southampton gegen West Ham. Die „Hammers“ aus London bleiben ein Angstgegner für Hasenhüttl. Zehn Punkte trennten vor dem Duell im London Stadium am Southampton vom Ex-Klub von Marko Arnautovic, der als Drittletzter auf einem Abstiegsplatz stand. Nach dem 3:1 (2:1) von West Ham waren es nur noch sieben. Da Bournemouth gegen Chelsea beim 2:2 punktete, könnte es in den letzten zehn Runden vor Hasenhüttl und Southampton, derzeit auf Platz 13, nochmals eng werden. Der Vorsprung auf Liverpool-Bezwinger Watford und West Ham beträgt je sieben Punkte.
Die erste Führung von West Ham glich Southampton vor 60.000 Zuschauern durch den 19 jährigen Iren Michael Obafemi aus. Aber West Ham lag noch vor der Pause nach einem kapitalen Fehler von Tormann Alex McCarthy wieder voran. Den nützte mit dem Franzosen Sebastien Haller ein Ex-Schützling von Adi Hütter bei Eintracht Frankfurt, mit 50 Millionen Euro Ablöse der Rekordeinkauf von West Ham. „West Ham hat besser verteidigt als wir, darum verloren wir“, ärgerte sich Hasenhüttl, dessen Versuche, seine Mannschaft aus der Coaching Zone zu pushen (Bild oben), diesmal erfolglos blieben. „Wir haben die West Ham-Spieler nur begleitet, nicht attackiert. Das kann nicht funktionieren!“ Newcastle kam ohne den gesperrten Valentino Lazaro im St.James Park gegen Burnley über ein 0:0 nicht hinaus, erzielte damit in vier Runden hintereinander kein Tor. Spricht auch nicht für den Ex-Rapidler Joelinton, den 45 Millionen-Rekordkauf von Newcastle.
Auch für den zweiten österreichischen Trainer in England gab es eine Niederlage. Gerhard Struber verlor nach drei Siegen mit Barnsley in Reading 0:2 (0:1), ein Rückschlag im Abstiegskampf. Bei dem Michael Sollbauer durchspielte, nach 57 Minuten Marcel Ritzmaier ausgetauscht und Patrick Schmidt eingewechselt wurde, ohne etwas bewirken zu können. Der Rückstand des Vorletzten Barnsley auf einen Nicht-Abstiegsplatz wuchs auf fünf Punkte.