Fußball

Weihnachtspost für Austria: Investoren einstimmig für Zorn, Werner und Vogl

Weihnachtspost für Austrias Präsident Kurt Gollowitzer und Finanzvorstand Harald Zagiczek: Die Viola Investment AG beschloss Freitag auf ihrer Generalversammlung einstimmig, den Berliner Thomas Zorn (Bild) als neuen Sport-Geschäftsführer sowie Jürgen Werner und den Juristen Peter Vogl, den ehemaligen Präsidenten von Ried und Geschäftsführer von Red Bull Salzburg, der früher auch zu Ligagremien gehört als neue Aufsichtsräte der Austria-AG vorzuschlagen. Damit wurden die Anträge der WTF-Investorengruppe um Werner, der 49,9 Prozent der Viola Investment gehören, akzeptiert. Zu Viola Investment gehören auch der ehemalige Vizepräsident Raimund Harreither, der Werner zur Austria geholt hatte, der renommierte Architekt Peter Podsedensek, der 11,9 Prozent der Anteile hält. Je 3,97 Prozent gehören „The Alabas GmbH“, sprich David Alaba, Österreichs Teamkapitän, dessen Superkarriere im Austria-Nachwuchs begann, und Ex-Präsident Frank Hensel. Geschäftsführer ist Rechtsanwalt Christoph Wildmoser.

Da  Zorn, Werner und Vogl ohne Gegenstimme vorgeschlagen wurden, müssen sie beim „Hearing“ überzeugt haben. Zorn wäre als Sport-Geschäftsführer der Vorgesetzte von Spotchef Michael Wagner, den Zagiczek auf Grund seiner violetten Vergangenheit einsetzte. Gollowitzer versichert, sich aus sportlichen Fragen herauszuhalten. Gollowitzer und Zagiczek haben drei Wochen, also bis Mitte Jänner Zeit, auf die Vorschläge der Investoren zu antworten. Sie können Zorn aus fachlichen Gründen einmal ablehnen, dann müssten die Investoren einen anderen engagieren. Der Syndikatsvertrag zwischen Austria und Viola Investment legt fest, dass die Investoren den Sportvorstand bestimmen können. Heute weiß Werner wahrscheinlich selbst, dass er einen Fehler beging, als er nach organisierten Sprechchören gegen ihn am 25. August, einen Tag nach der Heimniederlage gegen Hartberg, als Sport-Geschäftsführer zurücktrat.

Fachliche Gründe gegen den 39 jährigen studierten Volljuristen Zorn? Vielleicht reicht es der Austria nicht, dass er bisher nur bei russischen Klubs in dieser Funktion tätig war. Bei Spartak und Lok Moskau, bei Lok arbeitete er ab Juli 2021 sechs Monate unter Ralf Rangnick, ehe Österreichs Teamchef nach England zu Manchester United wechselte. Zorn gründete als 22 jähriger eine Agentur, betreute unter anderem Teamstürmer aus Deutschland (Kevin Kuranyi) und Russland (Pawel Progrebnjak). In seiner Zeit bei Spartak engagierte er Ex-Schalke-Trainer Domenico Tedesco, der später Belgiens Teamchef war, derzeit Fenerbahce Istanbul trainiert, und lieh von Borussia Dortmund den deutschen Weltmeister Andre Schürrle aus. Mehr Erfahrung als Sportchef Michael Wagner in diesem Metier hat Zorn sicher. Vielleicht fällt, um die Sache hinauszuzögern, noch als Einwand gegen ihn ein, dass deutsche Sportchefs bei Red Bull Salzburg und Sturm Graz, Rouven Schröder und Michael Parensen, zuletzt nicht überzeugen konnten. Und Sturm vor einem Jahr Parensen gegenüber Zorn, der auch im Rennen um die Nachfolge von Andreas Schicker war, den Vorzug gab. Ob das fachliche Gründe wären?

 

Foto: Spartak Moskau.

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