Eishockey

Weltklasse-Kickert machte ersten Sieg gegen die Slowakei seit 2013 möglich

Erster Sieg für Österreichs Eishockeyteam nach der dritten starken Leistung bei der WM in Stockholm. Auf die Niederlagen gegen Finnland und Schweden folgte ein 3:2 (2:0, 0:1,0:1,0:0, 1:0) nach Penaltyschießen gegen die Slowakei. Österreichs zweiter WM-Sieg gegen die Slowaken nach 1996 (2:1 in der Wiener Stadthalle) und 2013 in Helsinki, als Thomas Vanek den entscheidenden Penalty zum 2:1 verwandelte. Montag war es Routinier Peter Schneider von Meister EC Red Bull Salzburg, der den Puck irgendwie zwischen den Beinen des slowakischen Keepers Samuel Hlavaj, der bei Iowa Wild, dem Farmteam von Minnesota, spielt, ins Tor brachte. Das war der vorletzte  Penalty, den letzten des Slowaken Michal Krzistof  wehrte der überragende David Kickert ab.  Die Slowaken reklamierten stürmisch, ein Foul von Kickert am Schützen, die Referees aus Norwegen (Mads Frandsen) und der Schweiz (Michael Tscherrig) sahen es zum Glück anders. Daher ertönte zum ersten Mal die österreichische Bundeshymne im Globe, die Sieger knieten vor den rot-weiß-roten Fans am Eis. Dazu ertönte Reinhard Fendrichs „I´m from Austria!“ Bewegende Szenen, ähnlich wie letztes Jahr bei der Fußball-Europameisterschaft in Berlin nach den Siegen gegen Polen und Holland.  Die Kehrseite: Verbandspräsident Klaus Hartmann kann sich weiter in den Erfolgen des Nationalteams sonnen.

Das erste Drittel war sicher das beste Österreichs bei dieser WM. Nach elf Minuten und zwölf Sekunden hieß es 2:0, die Tore von Schneider (nach perfekter Vorarbeit von Bernd Wolf) und Marco Kaspar, der zum besten Österreicher gewählt wurde, fielen innerhalb von drei Minuten und 3:49 Sekunden. Das Schussverhältnis hieß 11:6 für Österreich, am Ende der Verlängerung aber 32:21 für die Slowaken. Dass die nur zwei Tore erzielten, lag an Kickert, der sein zweites Match bestritt, da Atte Tolvanen weiter bei einer schwangeren Frau in Helsinki ist. Kickert wehrte 30 Schüsse ab, hatte ein Save-Percentage von 93,94 Prozent. Das ist ein Weltklassewert. Daher hätte Bader die Qual der Wahl, wer Donnerstag gegen Kanada spielt, sollte Tolvanen bis dahin aus Helsinki zurück sein. Ein Luxusproblem bei den Torhütern: wer hätte das gedacht?

Der Ausgleich der Slowakei fiel nach einem übersehenen Foul an Dominic Zwerger und einer vergebenen Chance von Lukas Haudum. Das war doch ein Ärgernis. Kickert rettete Österreich in die Verlängerung, in den fünf Minuten mit drei gegen drei fiel kein Treffer, daher kam es zum ersten Penaltyschießen der WM. Den ersten von Österreich vergab Kasper, den ersten der Slowaken hielt Kickert mithilfe der Stange. Nach den vergebenen Penaltys von Zwerger und Bernhard Baumgartner führte die Slowakei 1:0, doch Haudum schaffte den Ausgleich.  Danach traf  Schneider mit der Ruhe und Erfahrung eines 34 jährigen. Auf der Tribüne jubelte seine Tochter. „Dass wir im Penaltyschießen für die starke Leistung belohnt wurden, war auch Glück“, meinte Teamchef Roger Bader, „aber es war für die Coaches schön zu sehen, wie Dinge, die wir uns vornehmen, zusammenlaufen!“ Aber zugleich warnte Bader: „Die wichtigsten Spiele gegen Frankreich und Slowenien kommen erst Freitag und Samstag. Noch haben wir nichts erreicht!“

Die zwei Punkte tun dennoch sehr gut. Auch Frankreich erobert bereits einen. Am Sonntag gegen Finnland. Die Franzosen führten bis zur vorletzten Minute 3:1, ehe zwei Tore von Eeli Toivonen, des jüngeren Bruders von Österreichs Torhüter, für die Overtime sorgten, in der Finnland gewann. Auffällig bei den Franzosen, wie körperbetont und aggressiv sie agieren.

Foto: IIHF/Andre Ringuette.

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