Sonntag beginnt für Österreichs U 19-Team in der Slowakei das Abenteuer Europameisterschaft mit dem Duell gegen Gruppenfavorit England im 287 Kilometer von Wien entfernten Banska Bystrica, live zu sehen wie die anderen Gruppenspiele in ORF Sport plus. Drei Tage darauf heißt in Ziar nad Hronom, zu Deutsch Heiligenkreuz an der Gran, der Gegner Israel, am 25. Juni wartet wieder in Banska Bystrica Serbien. Qualifiziert für die Endrunde haben sich die rot-weiß-roten Hoffnungen gegen Spanien und Dänemark. Das kann man gar nicht hoch genug einschätzen, vor allem wenn man an die sechs Niederlagen des Nationalteams in sechs Bewerbsspielen gegen Dänemark denkt.
Die Qualifikation für die Wetlmeisterschaft in Indonesien soll geschafft werden, das sprechen alle offen an. Dazu sind entweder Gruppensieg oder Platz zwei notwendig oder ein Sieg das Play-off-Spiel der Gruppendritten. In der anderen Gruppe spielen Veranstalter Slowakei, der Samstag in Trnava die Europameisterschaft gegen Frankreich eröffnet, Italien und Rumänen. Österreichs Vorbereitung waren vergangene Woche fünf Trainingstage in Windischgarsten, ab Dienstag drei in Vösendorf. Freitag geht es per Bus in die Slowakei. Erster Halt ist Bratislava, die österreichische Botschafterin empfängt die Mannschaft.
„Wenn wir uns so präsentieren, wie in der Vorbereitung, dann schaffen wir es“, prophezeite Teamchef Martin Scherb. Der sogar gegen die Engländer Chancen sieht: 95 Prozent der englischen Talente spielen in der U 23-Meisterschaft, bei Österreich sieht das anders aus. Nicht weniger als zwölf kamen in dieser Saison schon in der Bundesliga oder in der zweiten Liga zum Zug. In der Bundesliga waren es 5405 Minuten, also neun Stunden, für Austria, Wolfsberg, Rapid, WSG Tirol und Altach, (die meiste Spielpraxis hatte Adis Jasic vom Wolfsberger AC mit 1716 Minuten), in der zweiten Liga 5522 Minuten für Lafnitz, Rapid II und die Young Violets. Die Rapidler Yusuf Demir und Leopold Querfeld kamen als Draufgabe auch zu Einsätzen in den Europacupbewerben. Die Legionäre? Kapitän Ervin Omic gilt als Leadertyp, spielte 1834 Minuten für die U 19 von Juventus Turin, bei der er ebenfalls Kapitän ist, in der Primavera und 499 in der Youth League. Philipp Wydra, der jüngere Bruder des Ex-Rapidlers, machte in der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln 13 Partien in der Regionalliga West, also im Erwachsenenfußball
„Es wird uns sicher helfen, dass so viele bereits gegen Erwachsene spielten“, prophezeite Scherb und versprach, dass sich seine Mannschaft nicht verstecken, sondern mutig präsentierten wird. Auch gegen England. Die Rückkehr von Demir in die U 19 macht Scherb mit Absicht nicht zum großen Thema: „Er wirkt locker. Wenn er so spielt, wie er trainierte, dann ist alles okay!“