Eishockey

Wer „überlebt“ den Auftakt der WM-Vorbereitung?

Der erste Finalist in der Ice Hockey League steht mit dem EC Red Bull Salzburg, der es nach vier Jahren wieder schaffte, fest. Mit 4:0-Siegen war es am Ende gegen die Vienna Capitals eine eindeutige Angelegenheit, wonach es in den ersten zwei Spielen nicht aussah. Vor denen hatte Salzburg eine einwöchige Pause, musste erst wieder den Rhythmus finden, bei den Capitals spielte noch die Euphorie über den sensationellen Aufstieg ins Semifinale gegen Meister KAC trotz Corona-Cluster mit. Das 1:4 in Salzburg war ein enger Auftakt, beim 2:3 in Kagran nach Verlängerung führten die Capitals bis 38 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit  2:0. Das Match wendete die Serie. Spiel drei (4:0) und vier (5:1) waren eine klare Angelegenheit für den Titelfavorit. Die erste Capitals-Saison unter Trainer Dave Barr war  trotzdem im Endeffekt total positiv. In der zweiten Semifinal-Serie geht Fehervar nach dem 5:4-Heimsieg nach Verlängerung gegen Villach mit einer 3:1-Führung am Freitag in Kärnten ins fünfte Spiel.

Vom Mittwochabend in der Wiener Steffl-Arena blieb vor allem der  Abschied von der 41 jährigen Capitals-Legende Phil Lakos (Bild oben) in Erinnerung. 898 Ligaspiele bestritt der Verteidiger für die Capitals. Mehr als 36 Tore und 129 Assists blieben seine Zeiten auf der Strafbank in Erinnerung. 1890 Minuten waren es insgesamt, das sind 31,5 Stunden. Keiner verdiente den Ruf als Strafbankkönig mehr als er. Mittwoch teilte er in seinem letzten Spiel den letzten Check seiner Karriere aus, wurde von 3750 Zuschauern stürmisch gefeiert. Schon vor Jahren verfügte Capitals-Präsident Hans Schmid, dass die Lakos-Rückennummer vier nie mehr vergeben wird. Sie wird zu Beginn der kommenden Saison unter dem Hallendach aufgehängt.

Bemerkenswert am Salzburger Sieg war das Tor zum 2:1 aus dem Powerplay. Weil dabei fünf Österreicher am Eis standen, was bei Salzburg selten passiert und der Ex-Wiener Ali Wukowits traf. Sonntag beginnt in Linz der erste Teil der Vorbreitung der Nationalmannschaft auf die WM im finnischen Tampere, wo Teamchef Roger Bader dieser Tage sowohl Halle als auch das Hotel „besichtigte“. Wie traditionell lautet die Frage: Wer aus dem ersten Kader schafft den Sorung in den zweiten und im Endeffekt in das WM-Aufgebot? Die Legionäre aus der Schweiz und Schweden sowie Spieler von Salzburg, den Vienna Capitals und Villach fhlen. Die vom KAC sowie von den Klubs, die entweder in den Pre-Playoffs scheiterten oder nicht dafür qualifiziert waren, sind dabei, werden in den Test gegen WM-Gegner Tschechien am 6. April in Tschechien und zwei Tage später in Linz bemerken, was bei der WM an Intensität und Tempo auf sie zukommen wird.  Die meisten Länderspiele hat KAC-Kapitän Manuel Ganahl (107), ihn kann man ebenso im WM-Kader erwarten wie seinen Klubkollegen Lukas Haudum. Hinter allen anderen steht ein Fragezeichen, auch hinter Dornbirn-Goalie David Madlener.  Interessante Namen sind die 20 jährigen Kärntner Verteidiger Luis Lindner, ein Nordamerika-Legionär, der früher in der Red Bull-Akademie war, und Philipp Wimmer aus Salzburgs zweiter Mannschaft sowie Ex-Innsbruck-Stürmer Nico Feldner. Der 23 jährige spielt seit März im Land von WM-Gegner Großbritannien, beim Tabellenführer Sheffield Steelers.

Österreich überholte in der neuen IIHF-Weltrangliste Großbritannien, liegt auf Platz 17. Wird somit von 14. bis 23. Mai in Tampere um den Klassenerhalt gegen den neuen Ersten (Olympiasieger Finnland), den Vierten (USA), den Fünften (Schweden), den Siebenten (Tschechien), den Elften (Lettland), Zwölften (Norwegen) und 18. (Großbritannien) kämpfen. Philipp Lukas, der neue Sportchef und Trainer der Linzer Black Wings, gehört bis zum letzten WM-Spiel zu Baders Assistenten. Er versprach, dies nicht zu Transfergesprächen mit Teamspielern zu nützen.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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