Fußball

Wie geht diese Sensation? Joelinton bringt Hoffenheim ins Staunen

Die Ex-Rapidler machen in Deutschland von sich reden. Dass Louis Schaub, die neue Nummer 13 des 1.FC Köln, gut ankommen wird, zu den großen Hoffnungen zählt, den Befehl Aufstieg in die Tat umzusetzen, kam nicht überraschend. Auch nicht, dass Christopher Trimmel in seinem fünften Jahr bei Union Berlin nach konstant guten Leistungen zum neuen Kapitän ernannt wurde. Seit Wochen wurde darüber gemunkelt, vier Tage vor dem Startspiel  der „Eisernen“ gegen Erzgebirge Aue in der Alten Försterei im Berliner Stadtteil Köpenick wurde es offiziell. Der inzwischen 31jährige Rechtsverteidiger fällt am Rasen nicht nur als einer der meist tätowierten Spieler der Liga, der inzwischen oft selbst zur Nadel greift, auf.

Aber unerwartet kam, dass sich Joelinton nach zwei Saisonen in Grün-Weiß als Leihgabe von Hoffenheim, wo er 2015 als größtes Talent aus der Region Recife kam, aber in der Bundesliga nur eine Minute spielte.  bei der Rückkehr so in den Vordergrund trainieren und spielen kann. In Hütteldorf war der  Brasilianer trotz 21 Toren in 79 Pflichtspielen mitunter der Chancentod, der Sitzer am laufenden Band vermasselte. Daher urteilte sein Ex-Trainer Damir Canadi bald: „Er ist super, aber kein Stürmer, alles andere als ein Knipser.“ Mit seiner körperlichen Robustheit agierte er mitunter aber auch auffällig, etwa  letztes Jahr beim verlorenen  Cupfinale gegen Red Bull Salzburg in Klagenfurt. Die acht Millionen, die Rapid für einen endgültigen Kauf auf den Tisch hätte legen müssen, waren nie ein Thema. Dabei konnte die Raid-Stimme Andy Marek bereits mit seinen vollen Namen Joelinton Cassio Apolinario de Lira die Fans in Stimmung bringen.  Schon die Leihkosten (800.000 Euro) waren ja nicht ohne. Joelinton selbst hätte sich zwar noch vorstellen können, ein drittes Jahr in Wien zu bleiben, aber sein deutschen Management (Rogon) hatte andere Pläne mit ihm. Bei Hoffenheim einmal mittrainieren, ihn dann am deutschen Markt platzieren, wenn er nicht den Sprung in den Kader schafft.

Aber danach sieht es nicht aus, sondern ganz im Gegenteil. Er bringt beim Champions League-Teilnehmer alle ins Staunen. „Ich hätte  ihm nicht zugetraut, dass er sich so gut präsentiert“, sagte Trainer Julian Nagelsmann über das 86 Kilo schwere und 1,92 Meter große Muskelpaket, das wie in Wien auch mit blondiertem Haar auffällt. und sagt: „In Deutschland spielt man körperbetonter als in Österreich, da gibt es mehr Kontakte, da helfen mir meine Muskeln.“ Hoffenheims Manager Alexander Rosen nannte ihn eine „fürchterliche Kante, die auch gut kicken kann.“ Derzeit ist Joelinton mit Hoffenheim dort, wo er letzte Jahr auch mit Rapid war: Im Trainingslager im oberösterreichischen Windischgarsten, im Wellness-Hotel Dilly. Und zieht vorerst zufrieden Bilanz: „Die zwei Saisonen bei Rapid haben mir viel gebracht, ich lernte einiges dazu, bin ein besserer Spieler geworden.““

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