Fußball

Wie lange bleibt es bei den Fans so wie es ist?

Man erfuhr Dienstag Abend bei der Präsentation der Bundesliga einige Dinge, die man vorher nicht wusste. Vom ältesten Trainer, dem 61 jährigen Peter Pacult, im Scherz, dass er sich auch für den schönsten hält. Von Hartbergs Kapitän, Tormann Rene Swete, dass er Meister werden will. Der Spruch des Abends. Beim neuen Ligasponsor Admiral stehen die Quoten auf Meister Hartberg derzeit bei 250,00. WSG Tirol-Trainer Thomas Silberberger wusste, dass nach der erfolgreichen letzten Saison in der dritte der Raum für Enttäuschungen so groß sein wird wie nie zuvor. Die neue Juventus-Leihgabe Giacomo Vrioni, insgesamt die siebente in Tirol, sei ein ganz anderer Stürmertyp als Vorgänger Nikolai Fredriksen, auch vom Gehalt her, das zum Teil Juventus übernimmt, teurer und laut Kapitän Ferdinand Oswald auch mehr Profi als sein dänischer Vorgänger, der künftig in Hollland bei Vitesse Arnheim und Ex-Austria-Trainer Thomas Letsch spielen wird. Salzburgs Neo-Trainer Matthias Jaissle versicherte, zu wissen, wie man mit Druck umgehen muss, dass der Aderlass durch den Verkauf von Patson Daka und den Kreuzbandriss von Sekou Koita schon groß sei, zumal Mergim Berisha mit einer Adduktorenverletzung zum Saisonstart definitiv ausfällt. Abschalten kann Jaissle am besten in den Salzburger Bergen.

Die neuen Trainer von Admira und Hartberg, Andi Herzog und Kurt Russ, dachten an vergangene Zeiten, als sie bei der Nationalmannschaft Zimmerkollegen waren. Jetzt sind die Gegner im Kampf um Platz sechs, den beide als Ziel haben. Russ wünscht sich nach den Zugängen von Linksverteidiger Thomas Kofler (Wacker Innsbruck), des 18 jährigen Offensivspielers Florian Lemmerer aus der Akademie Burgenland sowie von Florian Weiler (Sturm Amateure) noch zwei Zugänge. Herzog denkt als Trainer ähnlich optimistisch wie früher als Spieler. Er glaubt, dass die Admira eine spannende Mannschaft haben wird,  im eigenen Nachwuchs vier Spieler zwischen 17 und 20, die für Furore sorgen könnten. Die Namen verriet er nicht. Nur, dass er sie beim Saisontart noch im Talon lässt. Auch Damir Canadi denkt mit Altach an den Sprung in die Meisterrunde. Weil die Mannschaft charakterlich top ist. Einen ehemaligen Schützling aus seiner ersten Altach-Ära holte er zurück: Ex-Rapidler Boris Prokopic, inzwischen 33, dessen Vertrag bei Vaduz nicht verlängert wurde. Aber Prokopic konnte Canadi im Training überzeugen.

Austrias Kapitän Markus Suttner wirkte so drahtig wie noch nie in seiner langen Karriere: „Wir haben alles umgedreht“. Trainer Manfred Schmidt prophezeite mit nicht so markigen Worten wie bei der Präsentation erneut eine „schwierige Angelegenheit“. LASK-Kapitän Gernot Trauner nannte als erste Vorgabe, die Defensive wieder zu stabilisieren. Sein Kollege von Rapid, Christopher Dibon, versicherte, er spiele nicht, um Zweiter zu werden. Trainer Didi Kühbauer: „Wir bleiben die Jäger“. Kollege Christian Ilzer von Sturm meinte zurecht, eigentlich seien alle Jäger, aber am Ende stehe immer Salzburg vorne. Ob es im Jahr 2022 anders sein wird?

Im Ohr blieben auch die Worte von Ligavorstand Christian Ebenbauer. Seine Hoffnung, „dass es so bleibt, wie es derzeit ist!“ Damit meinte er, dass die Stadien komplett offen für Fans sind, wenn sie geimpft, getestet oder genesen sind. Aber da hörte man Bedenken durch, dass es wieder so kommen könnte, wie im letzten Herbst. Zunächst zurück auf 3000, dann wieder Geisterspiele ohne Publikum. Wenn man registriert, wie manche schon die vierte Welle geradezu herbeireden, kann man Ebenbauer verstehen. Zumal bereits Mittwoch die ersten Warnungen eines Virologen, von Norbert Nowotny via APA-Interview, kamen, dass in den Stadien Infizierte geben wird. Also gibt es nur eine Devise: Fußball mit Fans so lange genießen, so lange es noch erlaubt wird. Man kann sich schon ausrechnen, wie die Einschränkungen vom Gesundheitsmisterium und Sportminister Werner Kogler begründet werden. Mit dem Blick nach Deutschland, wo zum Budesligastart im August höchstens 25.000 Zuschauern erlaubt sind, bei Bayern nur 20.000. Das heißt: In den Stadien in Dortmund oder München werden über 50.000 Plätze frei bleiben.

 

Foto: Red Bull Salzburg.

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