Fußball

Wien ist teurer! Auch Nations League nicht im Happel-Stadion?

Mittwoch Mittag wird nach der Auslosung im Swiss Technic Convention Center von Lausanne feststehen, welche Gegner Österreichs Team im kommenden Herbst in den Gruppenspielen der  neuen Nations League haben wird. Die sicher mehr Spannung und in höheres Niveau versprechen als belanglose Freundschaftsspiele. Da ist etwa eine Neuauflage der erfolgreichen EM-Qualifikation gegen Schweden  eine Möglichkeit oder die Revanche für das verpasste WM-Ticket gegen Irland. Aber auch Duelle gegen Bosnien, Dänemark, Nachbar Tschechien oder die Türkei hätten durchaus ihren Reiz. Bleibt die Frage, wo die zwei Heimspiele zwischen September und November ausgetragen werden.

Normal dürfte es keine Diskussion über das Ernst Happel-Stadion im Wiener Prater geben. Aber die Tatsache, dass im Juni gegen Weltmeister Deutschland nicht dort, sondern in Klagenfurt gespielt wird, hat doch etwas nachdenklich gemacht. Trotz der offiziellen Begründung,  amit einem Wunsch von Deutschland nachgekommen zu sein. Das führte trottzdem zu Kombinationen, so wolle der ÖFB Druck für den Bau eines neuen Nationalstadions in Wien machen. Für den sich auch der für den Sport jetzt neu zuständige Vizekanzler Heinz Christian Strache zumindest offiziell aussprach. Aber inzwischen hört man, dass es sich  anders verhält. Dass ein Werbespruch der Hauptstadt „Wien ist anders“ in Sachen Nationalteam jetzt heißen müsste „Wien ist teurer“. Was die Miete für das Stadion betrifft. Und zwar extrem teurer als bisher.

Vielleicht ist es die Revanche für die Feststellungen von ÖFB-Präsident Leo Windtner vom nicht mehr modernen und konkurrenzfähigen Happel-Stadion, die ja durchaus ihre Richtigkeit haben. Sollte es aber stimmen, was man sich in Szenekreisen erzählt, dann hat das Wiener Rathaus schwer den Bogen überspannt, den Boden der Realität verloren und offenbar dem ÖFB den Kampf angesagt. Man hört, dass die für das Happel-Stadion zuständige Wiener Sportstättenbetriebs-GmbH, die ihre Büros im Sektor B des Praterovals hat, unweit der Geschäftsstelle der Verbands, für die Miete pro Spiel das zehnfache des bisherigen Preises fordert. Und das sollen stolze 300.000 Euro pro Match sein. Das kann Windtner nicht akzeptieren.

Bleibt die Frage, ob die Forderung  der Leiterin der Sportstättenbetriebs-GmH, Sandra Hofmann, zuvor Leiterin der MA 51, der Sportstelle der Stadt Wien, und im Aufsichtsrat der Stadthalle, mit dem Wiener Sportstadtrat Andreas Mailath-Pokorny abgestimmt war oder nicht. Und wie sich der neue Wiener Bürgermeister, Michael Ludwig oder Rapid-Fan Andreas Schieder, zu dem Thema stellen wird. Der amtierende Michael Häupl reagierte nämlich nicht erfreut auf die ÖFB-Kritik am Happel-Stadion. Aber es ist eigentlich unvorstellbar, dass Österreichs Team ein Jahr kein Heimspiel in Wien bestreiten wird.

Meist gelesen

Nach oben