Es ist zwar nur ein Titel ohne Mittel, aber für Meister Red Bull Salzburg doch eine nette Bestätigung, das alles fast optimal läuft. Mit dem 4:0 (0:0) beim Aufsteiger Hartberg, bei dem Zlatko Junuzovic für das in dieser Saison bereits achte Tor der Salzburger in der Nachspielzeit sorgte, steht fest, dass Salzburg als Winterkönig am 17. Dezember in die Pause bis zum Cupviertelfinale am 15.Februar gehen wird, fix in der Meisterrunde steht. Wenig überraschend, aber Trainer Marco Rose konnte nachher so wie am Bild oben entspannt lächeln. Den Japaner Takumi Minamino ließ Rose im Talon für das ausverkaufte Heimspiel in der Europa League am Donnerstag gegen RB Leipzig, in dem mit einem Punkt der Aufstieg auch theoretisch fix wäre: „Dafür haben wir uns mit dem 4:0 in die richtige Stimmung gebracht“, konstatierte Rose zufrieden. Etwas Ärger gab´s nur vorher: Weil der Kroate Marin Pongracic verspätet zum Spaziergang am Vormittag kam, strich Rose den Innenverteidiger aus der Aufstellung. Da kennt er kein Pardon.
Salzburg kam bei den Steirern zum Saisonrekord von 33 Torschüssen davon 17 bis zur Pause. Dabei traf Fredrik Gulbrandsen Latte und Stange. Diadie Samassekou brach nach 50 Minuten mit seinem ersten Bundesligator, noch dazu mit einem schwächeren linken Fuß, den Bann: „Wir zeigten Geduld, aber die zählt im Fußball zu wichtigen Tugenden“, analysierte Rose. Für Samassekou war es eine perfekte Woche, in der er mit Mali auch die Qualifikation für Afrika-Cup schaffte. Nachher überraschte der Mittelfeldmotor beim Sky-Interview mit einwandfreiem Deutsch. Das Interview endete wie bei Sky fast schon üblich mit der Frage für Salzburgs Spieler, wie lange sie noch beim Meister bleiben, wann sie planen, zu wechseln. Eine ähnliche Frage bekam nach Samassekou auch Hannes Wolf, für den es ebenfalls eine perfekte Woche war: Qualifikation mit Österreich für die U 21-Europameisterschaft, Tor und Assist in Hartberg. Sowohl Samassekou und Wolf verrieten aber keine Transferpläne.
Hartberg, die positive Üerraschung der Saison, kam nie in die Gänge, fiel mit der ersten Niederlage nach fünf Siegen in Serie wegen der schlechteren Tordifferenz hinter die Austria zurück, die nach fünf sieglosen Runden dank eines Ex-Admiraners beim Schlusslicht Admira mit 2:1 (1:0) endlich gewann, den ersten Schritt aus der Krise machte. Das war Max Sax mit Assist und Tor: Einen Eckball von ihm verwertete Kevin Friesenbichler per Kopf zur Führung, nach der Pause traf Sax selbst mit einem Freistoßheber ins lange Eck. Sein erstes Bundesligator für Violett, nach dem er aus Verbundenheit mit dem Ex-Klub nicht jubelte. Admiras Tormann Andreas Leitner nahm nach dem Studio der TV-Bilder alle Schuld auf sich: „Das Tor von Sax darf ich nie bekommen.“ Überzeugend war der Austria-Auftritt nicht. Lag es wirklich vorwiegend am schlechten Südstadt-Rasen, wie Trainer Thomas Letsch nachher andeutete? „Wir machten nach der Pause durch zu viele Eigenfehler die Admira stark, kassierten daher den Ausgleich. Für mich das positivste, dass wir danach zurückgekommen sind“, behauptete er nachher. Mit dem Eintausch von Bright Edomwonyi, der den Freistoß zum Siegestor herausholte, belebte Letsch die Offensive, mit Michael Madl und James Jeggo stabilisierte er später die Defensive. So gelang die Pflichtübung, aus der Admiras siegloser neuer Trainer Reiner Geyer aber Optimismus bezog: „Es gab Phasen, die mir wirklich gefallen haben. Wir sind auf dem richtigen Weg.“ Na ja, wie man es nimmt. Von Trainereffekt war bisher an Punkten nichts zu merken.
Mattersburg holt in Wolfsberg ein 0:2 auf, konnte mit dem 2:2 den Rückstand Hartberg auf sechs Punkte reduzieren. Ob es sich in sieben Runden noch ausgehen wird, den Überraschungs-Aufsteiger einzuholen? Wolfsberg blieb trotz der liegen gelassenen zwei Punkte weiter auf Kurs Richtung Meisterrunde.