Fußball

Wolfsberg singt den Katja Ebstein-Hit, LASK hat Kühlschrank-Aufstieg im Visier

Wunder gibt es immer wieder, heute oder morgen können sie geschehen! Das ist der Refrain eines Megahits der deutschen Sängerin Katja Ebstein aus den Siebzigerjahren. Ein Wunder  geschah für Wolfsberg schon in der  Europa League am 19.September  mit dem 4:0 zum Stand bei Borussia Mönchengladbach. das den Kärntner Dorfklub europaweit bekannt gemacht hatte. Ein ähnliches Wunder, sprich den zweiten Sieg gegen die Mannschaft von Ex-Salzburgs Meistermacher Marco Rose und Teamverteidiger Stefan Lainer brauchen die Kärntner „Wölfe“ Donnerstag Abend in Graz, wo bis zu 6000 Fans der Borussia erwartet werden. Eine bessere Kulisse als bei Wolfsbergs 0:1 gegen Basaksehir Istanbul, das nur 5300 Zuschauer sahen, wird es auf jeden Fall geben.

Was hat sich in den zweieinhalb Monaten seit dem September-Wunder, seit den Jubelszenen um den damals zweifachen Torschützen Mario Leitgeb (Bild oben)  geändert? Wolfsberg ist nicht mehr Tabellenführer der Gruppe, sondern nach einem Unentschieden gegen Roma und den zwei Niederlagen gegen Basaksehir  Letzter, hat aber nur einen Punkt weniger als Mönchengladbach nach Sieg und Unentschieden gegen Roma, einem Remis in Istanbul. Bei allen drei Partien gelang Gladbach das entscheidende Tor in der Nachspielzeit. Im  September lag der deutsche Traditionsklub an siebenter Stelle der Bundesliga, Mittwoch landete er ohne den verletzten Abwehrchef Matthias Ginther und den gesperrten Mittelfeldmotor Christoph Kramer als Tabellenführer in Graz, dessen Erfolgsserie letzten Samstag bei „eisernen“ Aufsteiger Union Berlin  zu Ende gegangen war, der aber dennoch vorne blieb, Als Gladbach im Oktober erstmals an die Spitze kam, kam Wolfsberg auf die Idee, daran zu partizipieren und schwarze T-Shirts mit der Aufschrift „Deutschebundesligaspitzenreiterbesieger“ auf den Markt zu bringen.  Das kam bei Gladbachs Manager Max Eberl gar nicht gut an, Rose nahm es gelassener. Donnerstag sind die provokanten T-Shirts, die an den ersten Tagen wie die warmen Semmeln weggingen, auch vor der Grazer Merkur-Arena zu kaufen.

Wolfsberg lag in der Bundesliga schon im September wie auch jetzt auf Platz drei. Aber der  Trainer ist ein anderer, da Gerhard Struber  vergangene Woche nach England zu Barnsley wechselte. Also ist der Tunesier Mo Sahli, beim 4:0 Strubers Assistent, jetzt Chef. Früher war der 41 jährige Trainer im Salzburger Nachwuchs, arbeitete  bei Grödig und später bei Österreichs U 19-Team mit dem nunmehrigen ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel zusammen.  Aus den Salzburger Zeiten kennt er Rose und dessen Assistent Alexander Zickler . In einer Art Großraumbüro sassen die drei zusammen: „Gladbach hat uns im September unterschätzt, obwohl Rose und Zickler die Spieler davor warnten“, weiß Sahli aus Gesprächen mit seinem Freund Zickler, „diesmal wird das so nicht passieren“. Aber trotzdem will Wolfsberg im letzten Heimspiel dieser Gruppe den ersten Sieg, sin sozusagen mit Katja Ebstein. Wunder gibt es immer wieder.

Kein Wunder wär es, sollte der LASK bei Minusgraden in Norwegen bei Rosenborg Trondheim auf Kurs Richtung Aufstieg bleiben, den zweiten Platz halten. Rosenborg eroberte bisher keinen Punkt, verlor daheim gegen PSV Eindhoven 0:4 und Sporting Lissabon 0:2. Beim 1:0-Heimsieg auf der Linzer „Gugl“ dominierte Österreichs Vizemeister klarer als es das Resultat besiegt. Schlägt Sporting Lissabon im Alvalade-Stadion PSV Eindhoven, würde der dritte Sieg des LASK schon den Aufstieg und ein weiteres Highlight in der Erfolgsbilanz dieses Jahres bedeuten. 70 Prozent der tipp 3-Kunden wetteten darauf. Zu sehen ist der Linzer „Kühlschrank-Auftritt“ live ab 20.15 in Puls 4, das Wolfsberg-Spiel zeigt DAZN live, „Wir haben uns nur eine perfekte Ausgangsposition geschaffen, mehr nicht“, warnte LASK-Trainer Valerien Ismael, „aber egal, was auf uns zukommen wird, wir sind bereit, von der ersten Minute an unsere volle Leistungen zu bringen!“ Wenn das gelingt, kann wenig passieren.

 

 

Foto: RZ Pellets Wolfsberg.

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