Zwei Neulinge in Österreichs Teamkader für das Spiel gegen die Republik Moldau am 7. September in Linz, der „Generalprobe“ für die EM-Qualifikation fünf Tage später in Stockholm gegen Schweden. Und beide kommen von Rapid. Teamchef Ralf Rangnick setzte Montag sowohl den 22 jährigen Mittelfeldspieler Matthias Seidl als auch den drei Jahre jüngeren Innenverteidiger Leopold Querfeld (Bild) telefonisch davon in Kenntnis. Rangnick wird beide am kommenden Sonntag beim Duell zwischen Red Bull Salzburg und Rapid beobachten, ehe dann in Windischgarsten die Vorbereitung beginnt. Sowohl Seidl als auch Querfeld haben eine Chance, in Linz zu debütieren. Weil Rangnick gegen Moldau nicht „alle Körner verschiessen will“, wie er es ausdrückte, nichts tun will, was einen Erfolg in Schweden gefährden könnte. Mit dem Österreich der Qualifikation für die Europameisterschaft einen Riesenschritt näher kommen würde.
Rangnick lernte Seidl und Querfeld im letzten Herbst beim Perspektivlehrgang in Pula kennen. Seidl spielte damals noch bei Zweitligist Blau Weiß Linz. Jetzt ist er Stammspieler bei Rapid, der Tore schießt oder vorbereitet. Das spricht für die Entwicklung von Rangnicks „Entdeckung“, die der Teamchef auch beim auffällig kopfballstarken Querfeld registrierte. Sogar in Richtung Führungsspieler. Querfeld absolvierte bereits 42 Bundesligaspiele, um 37 mehr als Seidl, spielte sechsmal in Österreich U 21, gehörte zur Mannschaft bei der letzten U 19-Europameisterschaft. Klar, dass er sich extrem über die erste Einberufung zur Nationalmannschaft freute: „Das ist etwas, von dem ich schon als Kind geträumt habe. Eine riesige Ehre.“ Ähnliche Worte hörte man von Seidl: „Ich freue mich riesig, werde in den Trainings richtig Gas zu geben!“ Um sich für das Debüt aufzudrängen. Für beide bedeutet dies auch neues „Selbstvertrauen“ vor Rapids Kampf um die Gruppenphase der Conference League am Donnerstag in Florenz.
Dabei gibt es einen „Verlierer“, nämlich U 21-Teamchef Werner Gregoritsch. Der muss beim Start in die EM-Qualifikation auf Zypern und gegen Bosnien in Ried auf Abwehrchef Querfeld verzichten. Ebenfalls nicht dabei ist Yusuf Demir. Auf Bitten von FC Basels deutschem Trainer Timo Schultz, weil Demir jedes Training bei seinem neuen Verein brauche, um in eine Mannschaft, die im Finish der Transferzeit ziemlich verändert wurde, integriert zu werden. Dafür zeigte Gregoritsch Verständnis. Austria-Stürmer Muharem Huskvoic feiert nach seinem schweren Autounfall im vergangenen Oktober ein Comeback. Auch Wolfsbergs Thierno Ballo kehrt nach längerer Zeit zurück.
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