Fußball

Zwei Fehlkäufe schossen Rapid ins Finale: Ein Geschenk für Didi

Das Finale des Uniqa-Cups am 1.Mai im Wiener Viola Park heißt wie 2017 in Klagenfurt Red Bull Salzburg gegen Rapid. Der Meister nahm die Hürde GAK sozusagen im Spaziergang, führte in Graz gegen den Tabellenführer der Regionalliga Mitte nach 26 Minute bereits 3:0, siegte am Ende  6:0 (4:0), schonte dabei Xaver Schlager für das Bundesligaspitzenduell am Sonntag in Pasching beim LASK. Dort entschied vor den Augen von Franco Foda erst nach 120 Minuten das Elfmeterschießen für die Außenseiter aus Hütteldorf, die in der Verlängerung nur och mit zehn Mann spielten. Aber den Penaltythriller nach einem 1:1 (1:1, 0:0) mit 4:3 gewannen. Im Finale wird Rapid ein „Heimspiel“ haben. Die Organisatoren haben mit der Exekutive rund drei Wochen Zeit, sichfür die Problematik mit tausenden Rapid-Fans im Austria-Stadion etwas einfallen zu lassen.

Um beim Teamchef zu bleiben: Der auffälligste Mann in dem Spiel hieß lange Thomas Goiginger. Von Rapids Abwehr nicht zu kontrollieren, nach 16 Minuten die Führung des LASK erzielt. Robust und unerschrocken wie Offensivspieler sin sollen. Im nächsten Kader für die Qualifikationsspiele gegen Slowenien und Nordmazedonien darf der 26jährige Salzburger nicht mehr fehlen. Einen wie ihn hatte auch Rapid nicht. Und da muss man wieder einmal das Scouting hinterfragen: Der LASK holt ihn im Sommer 2017 aus der zweiten Liga von Blau Weiß Linz ohne Ablöse. So einen guten  Blick für Vertärkungen hatte Rapid schon lange nicht.

Bis zur Pause fand Rapid offensiv fast nicht statt, Aliou Badji gelang überhaupt nichts. So mussten die späteren Aufsteiger froh sein, nur 0:1 zurückzuliegen. Denn Goiginger traf auch noch die Latte. Rapid wusste sich dem Pressing der Linzer nur mit hohen Böllen aus der Abwehr heraus halbwegs zu erwehren, die aber kaum Abnehmer fanden. Aus einem Eckball von Thomas Murg heraus fand Rapid ins Spiel zurück.  Mert Müldür verlängerte an seinem 20.Geburtstag per Kopf vom kurzen zum langen Eck, wo Max Hofmann vollendete. Nach 54 Minuten begann alles wieder von vorne. Der LASK hatte Pech, dass der Tullner Referee Markus Hameter übersah, dass Stephan Auer im Strafraum eine Flanke mit der Hand wehrte, den fälligen Elfmeter nicht gab und dass Philipp Wiesinger mit einem  22 Meter-Kracher nur die Latte traf. In der letzten Minute der regulären Spielzeit unterlief Hameter der zweite schwere Fehler. LASK-Mittelfeldspieler Peter Michorl holte Muhr mit einer „Blutgrätsche“ von den Beinen, Für diese Attacke von hinten darf es nur Rot geben, Hameter beließ es bei Geld. Da verlor Rapids Torschütze die Nerven. Hofmann stieß zunächst Michorl weg, das war Gelb. Dann tippte er sich in Diskussion mit Hameter mit dem Finger an die Stirn. Das ergab Gelb-Rot. Und erinnerte an Salzburgs Andre Ramalho, dem dies Anfang März im Hütteldorfer Allianz-Stadion passiert war. Rapid konnte danach die dezimierten Salzburger 2:0 besiegen.

Als Reaktion auf die numerische Schwächung holte Trainer Didi Kühbauer den eingewechselten Christoph Knasmüllner nach 26 Minuten wieder runter, brachte erstmals in diesem Jahr den Kroaten Mateo Barac im Abwehrzentrum. Sollte zum Goldgriff werden. Rapid rührte Beton an, ließ keine LASK-Chance mehr zu, rettete sich ins Elferschießen, das Rapid bereits in der zweiten Runde in Mattersburg gewonnen hatte. Diesmal profitierte Rapid davon, dass bei den Linzern hintereinander die Legionäre James Holland und Samuel Tetteh nicht trafen, bei Rapid nur Srdjan Grahovac. Murg, Kapitän Stefan Schwab sowie bei 2:2 Andija Pavlovic und bei 3:3 Barac trafen hingegen. Pavlovic hatte letzten Samstag einen Penalty gegen Admira weit über das Tor gejagt. Diesmal traf er. Zwei, die bisher als Fehlkäufe galten, schossen Rapid ins Endspiel. Ein Geschenk an ihren Trainer. 45 Minuten, bevor Kühbauers 48.Geburtstag begann, war der Aufstieg perfekt.

„Wir haben super gefightet, daher uns den Erfolg verdient“, meinte Tormann Richard Strebinger. Kapitän Stefan Schwab gab zu, dass der LASK die bessere Mannschaft war: „Aber über den gesamten Bewerb gesehen haben wir den Aufstieg verdient. Wir haben am Weg ins Endspiel vier Bundesligisten ausgeschaltet.“ Das Fazit von Kühbauer: „Eine Genugtuung für uns alle, weil uns keiner den Aufstieg zutraute.“ Er darf sich mit der Mannschaft freuen. Aber das ändert noch nichts an den grün-weißen Problemen.

 

Foto: © SK Rapid Wien Media.

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