Vor einem Jahr kam Fally Mayulu ablösefrei von Aufsteiger Blau Weiß Linz zu Rapid. Nach elf Toren und 35 Spielen (vier in fünf Cuppartien) in einer durchwachsenen Saison wollte der 21 jährige französische Stürmer unbedingt das Angebot des englischen Zweitligisten Bristol annehmen, das unter Garantie um einiges lukrativer war als der laufende Vertrag mit Grün-Weiß. Rapids Sport-Geschäftsführer Markus Katzer stimme zu, ansonst hätte der für die Finanzen zuständige deutsche Geschäftsführer Marcus Knipping wohl die Welt nicht mehr verstanden. Denn Bristol zahlte 3,5 Millionen Euro. Also ein gutes Geschäft für Rapid, zumal es nicht vorhersehbar war, ob Mayulu noch eine „große Nummer“ in Grün-Weiß wird.
Einen Teil der Summe investierte Rapid in einen neuen Offensiv-Spieler. In den 22 jährigen Mamadou Sangare, der für Mali bei Olympia in Paris spielen wird. Ihn als Ex-Salzburger zu bezeichnen, bedeutet Tatsachen zu verdrehen. Red Bull Salzburg holte ihn zwar vor vier Jahren nach Europa, setzte ihn aber nie in einem Pflichtspiel ein. Weder in der Bundesliga noch in einem internationalen Bewerb. Sangare wurde an den GAK, den belgischen Erstligisten Waregem und zuletzt an Hartberg verliehen. Die Bilanz von Sangare in insgesamt 98 Partien in der Bundesliga, der zweiten Liga, im Cup und in Belgiens Jupiter League: Zehn Tore und sieben Assists. Das klingt nicht wirklich nach Torgefährlichkeit. Katzer ist aber überzeugt, mit Sangare eine Verstärkung an Land gezogen zu haben. Wegen seines großen Laufvolumens zwischen den Strafräumen.
Interessant, dass Salzburg von einem einjährigen Leihvertrag von Sangare sprach, 2025 wäre der Vertrag von ihm beim Vizemeister abgelaufen. Dann kann er gratis gehen. Bei Rapid unterschrieb Sangare bereits bis 2028. Das heißt: Rapid musste lediglich die Leihgebühr für ein Jahr bezahlen. Die kann nicht einmal eine halbe Million betragen haben. Das bedeutet: Es müsste noch Geld für einen neuen Stürmer vorhanden sein. Derzeit sind im Kader von Robert Klauß fünf: Kapitän Guido Burgstaller, Winterkauf Christoph Lang, der bisher an die Vienna verliehene Noah Bischof, Isak Jansson sowie die Talente Jovan Zivkovic und Furkan Dursun. Ismail Seydi kann nach einer Knieoperation noch nicht voll ins Training einsteigen.