Dienstagabend beginnen die „best of seven“-Viertelfinalserien in d er Eishockeyliga. Wer als erster vier Siege hat, steigt auf. Zum Meistertitel fehlen insgesamt zwölf Siege. Wer schafft die? Die Paarungen der letzten acht standen erst Sonntagabend fest. Denn erstmals wurde ein Duell in den Pre-Playoffs erst im dritten Spiel entscheiden. Die Linzer Black Wings schafften nach der Heimniederlage gegen die Grazer 99ers zum Auftakt zwei Siege (6:2 in Graz Sonntag vor der Rekordkulisse von 3825 Zuschauern 3:0 in Linz), erreichten erstmals seit zwei Jahren die Play-offs. Ein Erfolg für ihren Trainer Philipp Lukas. Der Wiener ist der einzige österreichische Coach im Viertelfinale. Kurz nach dem Aufstieg wurden die Black Wings von Bozen, dem Sieger des Grunddurchgangs, als Gegner gewählt. Der Zweite, Titelverteidiger EC Red Bull Salzburg, entschied sich für Fehervar, wodurch es zur Neuauflage des Finales der letzten Saison kommt. Die Innsbrucker Haie sahen gegen die Vienna Capitals größere Chancen zum Weiterkommen als gegen einen der Kärntner Klubs. Daher hieß die vierte Paarung nicht unerwartet Villach gegen KAC. Das Derby wird in Kärntnen für eine Art Ausnahmezustand sorgen. Nichts wird trotz des überraschenden Ausgangs der Landtagswahlen für mehr Gesprächsstoff sorgen. Der Fußball verkommt samt Trainerwechsel in Wolfsberg ab Dienstag zur „Randerscheinung“.
Puls 24 überträgt Dienstag das erste Derby aus Villach direkt, mit Greg Holst ist eine Legende als Experte dabei. Seit der Liganeugründung gibt es zum sechsten Mal eine Kärntner Derby-Serie in den Play-offs, vier der bisherigen fünf gewann der KAC. Zweimal im Finale (2001 und 2004). 2021 schalteten die Klagenfurter am Weg zum Meistertitel im Viertelfinale den Lokalrivalen aus. Im Grunddurchgang eroberte Villach elf Punkte mehr, die direkten Duelle verliefen ausgeglichen. Beide gewannen zweimal, je einmal nach Verlängerung. Aber in den Playoffs zählt das alles nicht. Alles wird anders. Das gilt für alle Paarungen. Beim KAC steht inzwischen 39 jährige Routinier Thomas Koch nach 30 Spielen, die er wegen einer schweren Handverletzung verpasste, wieder im Eistraining, Trainer Petri Matikainen wird ihn Dienstag noch nicht einsetzen.
Noch nie schied der Sieger des Grunddurchgangs bereits im Viertelfinale aus. Warum sollt dies Bozen passieren? Die Südtiroler gehen zum dritten Mal von der Spitzenposition in den Titelkampf. Nur elf Niederlagen kassierte Bozen in 48 Runden, eine gegen Linz. Salzburg dominierte das Vorjahrsfinale gegen Fehervar, kürte sich mit 4:0-Siegen zum Meister. In dieser Saison verlor Salzburg kein Duell gegen die Ungarn, die nur über das Pre-Playoff gegen Asiago das Ticket für das Viertelfinale schafften. Bis auf Stürmer Ty Loney sind die Salzburger komplett. Innsbruck steht nach vier Jahren wieder in den Play-offs, erzielte im Grunddurchgang die meisten Treffer (186), der 30 jährige Amerikaner Braden Shaw wurde nach 26 Toren und 43 Assists zum bisher wertvollsten Spieler gewählt. Die Haie verloren alle bisherigen drei Play-off-Serien gegen die Capitals, dabei elf der bisher 13 Duelle. Diese Saison gewann Innsbruck die ersten zwei Aufeinandertreffen, die Wiener die zwei in diesem Jahr. Im Schnitt fielen in diesen Begegnung im Schnitt 9,5 Tore pro Match. So viele wie in keiner anderen Paarung der ICE League. Freitag überträgt Puls 24 das zweite Duell aus Wien direkt.
Natürlich werden die Torhüter eine wichtige Rolle spielen. Innsbruck setzt auf den Amerikaner Thomas McCallum, Villach auf den 38 jährigen Jean-Philippe Lamoureux, beim KAC ist der Däne Sebastian Dahm (Bild oben) die klare Nummer eins. Eigentlich will er trotz seiner 37 Jahre in keinem Spiel pausieren. Anders sieht es beim Meister Salzburg und in Wien aus. Da kommen auch Österreicher zum Zug. David Kickert wechselt sich bei den Bullen mit dem Finnen Atte Toivanen ab, bei den Capitals Bernhard Starkbaum mit dem Schweden Stefan Steen. Der 38 jährige Routinier, nach wie vor die Nummer eins in Österreichs Team, wird aller Voraussicht nach Freitag in Innsbruck beginnen. In Linz hat der Finne Rasmus Tirronen den Vorrang gegenüber Thomas Höneckl.
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