Fußball

15 Millionen am LASK-Horizont! Kollers Durchhalteparolen klangen wie als Teamchef

Eine Woche auf die magische Nacht zum Aufstieg im St.Jakobs Park gegen PSV Eindhoven folgte für Marcel Koller mit dem FC Basel eine tragische Nacht. Da stand Österreichs Ex-Teamchef im wahrsten Sinne des Wortes am Ende im Regen. Musste sich nach der 1:2-Heimpleite gegen den LASK in Durchhalteparolen flüchten, die ungefähr so klangen wie die in seinen letzten zwei Jahren als Teamchef bei der EM-Endrunde in Frankreich und der verpassten Qualifikation für die  Weltmeisterschaft 2018. So gelassen und ruhig kommentierte er die Pleite auf der Pressekonferenz. Bei Fragen, ob die Aufstellung vielleicht nicht optimal gewesen sei, hatte er sofort  Gegenargumente parat. Die Vermutung, mit dem Mittwoch aus finanziellen Gründen an West Ham verkauften Torjäger Albian Ajeti wäre es besser gelaufen, teilte er nicht: „Das wissen wir alle nicht.“Die Frische im Kopf habe gefehlt, der Spielaufbau sei nicht gelungen, zu wenig Zweikämpfe aber man gewonnen. Aber noch sei nichts verloren, die Chance noch da, wenn man in Linz am nächsten Dienstag anders auftrete. Das vermittelte er seinen Verlierern gleich in der Kabine, die danach prompt in der Mixed-Zone Selbstkritik übten, vom über die Bücher gehen redeten, zugleich aber versicherten, das Potenzial zu haben, um alles umzudrehen, auch wenn man dazu zwei Auswärtstore brauche. Die Zensuren für Basels Spieler im „Blick“ waren verheerend: Ausreichend nur für Tormann Jonas Omlin, der Rest schwach oder sehr schwach.

Die Überraschungs-Sieger hingegen versuchten, die Jubelstimmung nicht zu groß werden zu lassen. Nur eine sehr gute Ausgangsposition habe man sich geschaffen, mehr nicht. Um die zu nützen, müsse man nochmals so auftreten wie im „Joggeli“. Aber es sprach auch Genugtuung aus den Worten von Valerien Ismael. Viele bezeichneten den ersten vierten Auswärtssieg der  Linzer in der Klubgeschichte sogar als Sternstunde mit 7:1-Torschüssen in der ersten Hälfte (!). Die alle zum Schweigen brachten, die vorher dem Aussenseiter aus Linz keine Chance eingeräumt hatten, den PSV Eindhoven-Bezwinger am Aufstieg ins Play-off zu hindern. Etwa den ehemaligen Rapid-Sportchef Fredy Bickel, der dies im „Blick“ prophezeit hatte. Damit lag er total falsch. Wie bei manchem seiner Einkäufe in seinen zweieinhalb Jahren bei Grün-Weiß. I

Die Realität sieht anders aus, Mit rund 13.000 Fans im Rücken kann man dem LASK schon zutrauen, nächsten Dienstag die Hürde Basel zu nehmen. Der Ausfall von Christian Ramsebner ist durch die Routine und Kampfkraft von Oldie Emanuel Pogatetz zu verkraften. Für Präsident Siegmund Gruber und seinem Mastermind Jürgen Werner tauchen nun viel mehr Millionen am Horizont auf als sie noch vor kurzem zu träumen gewagt hatten: Nicht nur ein volles Haus am Dienstag. Auch eines im Play-off. Für diesen LASK wären auch der FC Brügge oder Dynamo Kiew (das Hinspiel gewannen die Belgier daheim 1:0) keine Hürden, die er unter der Führung von Kapitän und Abwehrchefs Gernot Trauner, der mit Nasenpflaster zwar den Eindruck eines angeschlagenen Boxers macht, aber vielmehr den Gegnern weh tut, in seinem mutigen,kampfstarken Pressing-Stil durchaus nehmen kann. Und dann gäbe es statt drei Millionen Startgeld in der Europa League, mit denen ja schon fix geplant werden konnte, vielleicht für die LASK-Premiere in der Champions League zwölf mehr, genau 15,25 Millionen. Das wäre dann Hollywood auf der Gugl.

Bisher scheint auch Werner mit der Wahl von Ismael zum Nachfolger von Oliver Glasner richtig gelegen zu sein. Vier Pflichtspiele, vier Siege, besser geht es nicht. Ein Beginn ist gemacht. „Ich arbeite so, wie ich es in Deutschland bei Wolfsburg gewohnt war“, behauptet Ismael, „wenn es sein muss, auch 14 Stunden am Tag.! Nur brachte das in Wolfsburg keinen Erfolg. Auch für Ismael scheint die Devise zu gelten: In Linz beginnt´s!

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