Fußball

18.000 Karten weg: Rapid wartet auf ersten Sieg gegen Salzburg nach 16 Spielen

8265 Zuschauer im Schnitt bei der letzten Runde der Bundesliga. Dank der Eröffnung des neuen Linzer Stadions knackten drei Spiele (Sturm Graz-Austria Klagenfurt, LASK-Austria Lustenau, Austria Wien-Hartberg die Zehntausender-Grenze), den schwächsten Besuch gab es bei Rapids Gastspiel in Wolfsberg trotz zahlreicher grün-weißer Fans mit 3500. In der kommenden Runde könnte Rapid für einen höheren Schnitt sorgen: Für den Schlager gegen Tabellenführer Red Bull Salzburg waren Dienstag bereits 18.000 Karten weg. Das zeigt auch, wie groß die Sehnsucht der Fans nach einem Sieg gegen den Abonnementmeister ist. Auf den wartet Rapid schon seit vier Jahren oder seit 16 Spielen. Der letzte gelang vor 18 432 Zuschauern am 24. Februar 2019 mit 2:0 (0:0) in Hütteldorf. Die Torschützen (Veton Berisha und Stefan Schwab) sind nicht mehr bei Rapid, von der letzten Siegermannschaft könnte Sonntag nur Christoph Knasmüllner beginnen. Von den damaligen Salzburger Verlierern ist nur noch Kapitän Andreas Ulmer dabei. Die Trainer damals: Didi Kühbauer beziehungsweise Marco Rose.

Trotz des Siegs schaffte Rapid damals nicht die Qualifikation für die Meisterrunde. Mit dem 0:2 im Cupfinale von Klagenfurt begann am 1. Mai 2019 die lange sieglose Serie Rapids gegen Salzburg. Die umfasst inklusive der Duelle im Uniqa-Cup bereits 16 Spiele, in denen Rapid nur zwei Unentschieden gelangen, aber 14 Niederlagen kassierte. Zum Teil deftige. Einmal 2:7 im Allianz-Stadion, einmal 2:6 beim Cup in Salzburg. Die Tordifferenz aus diesen  16 Partien heißt 13:40. Eine klare Angelegenheit. Was Rapid Hoffnung macht: Das 1:1 im verunglückten Herbst am 18. September in Salzburg. Drei Tage nach dem 1:1 des Meisters in der Champions League an der Londoner Stamford Bridge gegen Chelsea. Leopold Querfeld (Bild oben) egalisierte damals noch vor der Pause die Blitzführung Salzburgs durch Benjamin Sesko. Damals schonte Salzburgs Trainer Matthias Jaissle Noah Okafor, agierte Rapid noch unter Ferdinand Feldhofer mit drei Innenverteidigern im 3-4-1-2. Ob Zoran Barisic Sonntag auch mit Dreierkette beginnen wird oder bei der von ihm bevorzugten Vierabwehr bleiben wird, was eher zu erwarten ist? Der 19 jährige Querfeld wurde Montagabend in „Alles Taktik“ auf Sky vom Ex-Internationalen Martin Stranzl als die österreichische Hoffnung mit dem größten Potenzial bezeichnet. Ein Expertenurteil. Stranzl war wie jetzt Querfeld auch Innenverteidiger.

In der ersten Barisic-Trainerära bei Rapid zwischen 2013 und 2016, noch in der Zehnerliga, sah die Bilanz gegen Salzburg nicht so einseitig aus wie derzeit: In 13 Partien vier Siege, drei Unentschieden und sechs Niederlagen. Dabei hatte Salzburg mit Roger Schmidt, Adi Hütter, Peter Zeidler, Thomas Letsch und dem Spanier Oscar fünf Trainer. Die Siege gelangen sowohl im Hanappi-Stadion als auch in Salzburg, bei den drei Unentschieden gelang es einmal im Happel-Stadion sogar, einen 0:3-Rückstand aufzuholen, in der 92. Minute den viel umjubelten Ausgleich durch Philipp Prosenik zu erzielen. Sonntag wird es das erste Trainerduell zwischen Barisic und Jaissle geben, der sich vermutlich Dienstagabend geärgert hat, als er ein Ergebnis aus Italien hörte: Salzburgs Europa League-Bezwinger AS Roma verlor bei Cremonese 1:2 (0:1), Trainerstar Jose Mourinho sah die rote Karte.  Es war der erste Sieg von Aufsteiger Cremonese in der Serie A seit 1996 (!), Ex-Rapidler Emanuel Aiwu kam nicht zum Einsatz. Cremonese überholte nach 24 Runden Sampdoria und ist Vorletzter.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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