Fußball

18 Monate nach Abschied als Teamchef: Der erste Titel für Koller mit Basel

Vor 18 Monaten war mit der verpassten WM-Qualifikation die Ära von Marcel Koller als österreichischer Teamchef nach sechs Jahren beendet.  Zehn Monate später heuerte er in seiner Schweizer Heimat beim kriselnden FC Basel nach total verpatztem Saisonstart an, acht Monate später gewann er mit seinem Wiener Assistenten Thomas Janeschitz an der Seite Sonntag den ersten Titel: Den Schweizer Cup durch ein 2:1 (1:0) gegen Thun vor 20.500 Zuschauern im Stade de Suisse, der Heimstätte des überlegenen Misters Young Boys Bern. Es war das versöhnliches Ende einer verpatzten Saison, der erste Cupsieg in Kollers Trainerkarriere, der erste Titel für Basels Präsident Bernhard Burgener und Sportchef Marco Streller. Der Cupsieg ändert nichts an der Marschroute von Burgener: Kommende Saison müssen die Kosten um 21 Millionen Schweizer Franken, das sind rund 18,6 Millionen Euro, gesenkt werden. Da wird es wohl nichts mit dem sportlichen Aufrüsten, das sich Koller wünschte.

Vor einem halben Jahr standen die Zeichen bei Koller bereits wieder auf Sturm: Die Spieler beschwerte sich bei Präsident und Sportchef über ihn. Das gab ein gutes Bild ab. Seit damals ging aber nur ein Spiel verloren, nämlich gegen Young Boys Bern. Offenbar gelang es Koller Basel zu stabilisieren. Aber er weiß, dass  am Rheinknie nur Titel zählen. Darum war es für Basel wichtig, dass es nicht die zweite Saison ohne Titelgewinn gab. Das konnte Koller verhindern. Spielerische Glanznummern kann der frühere Abonnementmeister nicht mehr liefern. Galaabende wie vor sechs Jahren  in der Champions und Europa League League mit  Granit Xhaka (jetzt bei Arsenal), dem nunmehrigen Liverpool-Legionär Xherdan Shaqiri und dem damals von Austria gekommenen Aleksandar Dragovic sind nicht mehr drinnen. Auch im Finale nicht. 1:0 nach 23 Minuten, 2:0 nach 77, der Versuch, den Vorsprung heimzuspielen, endete mit Thuns Anschlusstor und einem spannenden Finish: „Wir haben viele Konterchancen nicht gut ausgespielt“, wusste Koller. Aber es gab ein  Happy End. Die Vorgabe für die kommende Saison klingt aber bescheiden: Nicht wieder als Zweiter 23 Punkte Rückstand auf Meister Young Boys haben.

Kollers Vertrag läuft noch ein Jahr bis 2020. Dennoch fragte der „Blick“ bei Streller nach, ob  Österreichs Ex-Teamchef auch nächste Saison Basels Trainer sein wird. Der Sportchef stellte zwar  entschieden in Abrede, das Koller nicht sein Wunschtrainer war, antwortete aber ansonst ausweichend: „Das ist jetzt kein Diskussionsthema.“

 

Foto: © FC Basel 1893 Media .

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