Konrad Laimer darf mit Bayern München weiter auf das „Finale dahoam“ hoffen. Denn Runde eins des deutschen Achtelfinale-Krachers der Champions League gegen Meister Leverkusen ging klar an Bayern, denen beim 3:0 (1:0) ein nahezu perfektes Spiel gelang. So wie sich Leverkusen Mittwoch in der Allianz-Arena präsentierte, kann man sich nicht vorstellen, dass nächsten Dienstag die Wende gelingen kann. Die erste Niederlage von Leverkusen-Trainer Xabi Alonso gegen Bayern in seinem siebenten Spiel fiel ganz klar aus. Ganz unbeteiligt war der Spanier daran nicht: auf einen Mittelstürmer verzichtet, dazu eine umstrittene Tormannentscheidung, die sich auswirkte.Alonso hat keine klare Nummer eins, entschied sich für den Tschechen Matej Kovar, gegen Kapitän Lukas Hradecky. Das war mitentscheidend für den rabenschwarzen Abend aus Leverkusen-Sicht.
Schon nach neun Minuten widerlegte Harry Kane alle Kritiker, die behaupten, er könne in den ganz großen Spielen nicht treffen. Er köpfte eine Flanke von Michael Oliseh mit Power genau ins Eck (Bild). Leverkusen fand offensiv kaum statt. Jungstar Florian Wirtz war als „falsche neun“ nie ein Faktor. „Bayern hat eine numerische Überlegenheit im Mittelfeld, aber vor allem viel mehr Energie. Bleibt es so, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Bayern das zweite Tor schießt“, urteilte Österreichs Teamchef Ralf Rangnick zur Pause im Studio von Canal+. Leverkusen versuchte zu Beginn der zweiten Hälfte zwar mutiger zu attackieren, aber dann kam der verhängnisvolle schlimme Fehler von Kovar, der eine harmlose Flanke von Joshua Kimmich fallen ließ, Jamal Musiala spitzelte den Ball zum 2:0 ins Tor. Damit war alles auf Schiene, acht Minuten später flog nach Leverkusens Verteidiger Jordi Mukiele mit Gelb-Rot vom Platz. Erstmals gelb bekam er vor der Pause nach einer Rangelei mit Laimer.
Keine Chance mehr, den Rückstand zu verringern. Dass Bayerns Kapitän Manuel Neuer kurz nach dem 2:0 mit einer Wadenverletzung, die er sich beim Torjubel zuzog, ausschied, der 21 jährige Jonas Urbig, im Winter um sieben Millionen von Zweitligist 1. FC Köln geholt, ins Tor musste, sein Champions League-Debüt feierte, spielt keine Rolle. Leverkusen schoss in der zweiten Hälfte nie auf das Bayern-Tor. Nach VAR-Intervention gab es Elfmeter für Bayern, weil Leverkusens Verteidiger Edmond Tapsoba Kane bei einem Eckball fest umklammerte. Kane verwandelte seinen 30. Elfmeter in Folge zum 3:0, traf ganz locker ins Kreuzeck. Laimer war viel unterwegs, an seiner Leistung kann es nicht gelegen haben, dass Trainer Vincent Kompany ihn nach 68 Minuten austauschte. Vielleicht eine Vorsichtsmaßnahme, weil Laimer auch gelb bekommen hatte.
Ein riesiger Schritt von Bayern zum Viertelfinale, in dem Inter Mailand nach dem 2:0 (1:0) in Rotterdam gegen Feyenoord wohl der Gegner wäre. Die Tore erzielten Marcus Thuram und Weltmeister Lautaro Martinez, Marko Arnautović spielte ab der 81. Minute. Inter sorgte für einen der drei Auswärtssiege am Mittwoch: Der FC Barcelona schlug im Estadio da Luz Benfica Lissabon 1:0 (0:0), obwohl Verteidiger Pau Cubarsi schon nach 22 Minuten ausgeschlossen wurde. Das Goldtor gelang dem Brasilianer Raphinha. FC Liverpool gewann im Parc de Prince als schlechtere Mannschaft gegen Paris St. Germain 1:0 (0:0). Weil Torhüter Allison Becker großartig hielt und Joker Harvey Elliott mit seinem ersten Ballkontakt traf. In der 87. Minute, nur 45 Sekunden nach der Einwechslung für Mo Salah.