Eishockey

Trainerwechsel bei Vienna Capitals: Auch Sportchef in der Kritik

Erster Trainerwechsel dieser Saison in der ICE League: Die Vienna Capitals zogen beim 59 jährigen Kanadier Gerry Fleming (Bild) die Reissleine. Der Fall auf Platz zehn mit vier Niederlagen hintereinander, der letzten am Freitag daheim gegen den KAC (2:3 vor 6000 Zuschauern) wurde ihm zum Verhängnis. Die Trennung von Fleming rückt aber auch den Sportchef Christian Dolezal in die Kritik: Denn er hat vor eineinhalb Jahren Fleming „erfunden“, sprich engagiert, obwohl er nach seinem Engagement beim Schweizer Klub Kloten keine gute Nachrede hatte. Auch bei Österreichs Teamverteidiger David Reinbacher nicht. Letzte Saison schaffte Fleming nur Rang zehn, in den Pre-Playoffs kam das Ausscheiden gegen Fehervar. Dennoch entschied sich Dolezal frühzeitig, an Fleming festzuhalten. Aus Gründen der Kontinuität. Ansonst blieb kein Stein auf dem anderen, die Mannschaft wurde umgebaut. Ein Platz unter den ersten sechs galt als Pflichtprogramm, sprich Saisonziel.  Schon nach elf Runden mit nur vier Siegen zeichnete sich ab, dass dies nicht gelingen wird. „Am Ende geht es darum, was wir auf dem Eis sehen“, meinte Präsident Martin Reiss, „darum haben wir entschieden, neue Impulse setzen zu müssen!“ Weil keine Weiterentwicklung zu sehen war. Von Teamverteidiger Dominique Hinrich trennten sich die Capitals, weil er zu oft intern Kritik äußerte, nicht positiv dachte. Offenbar lag er doch nicht so falsch.

In den vier Spielen bis zur Lnderspielpause wird der bisherige Assistant-Coach Fabian Scholz sein. Dem 35 jährigen Salzburger zur Seite stehen wird die Capitals-Legende Rafael Rotter, der seit Beginn der neuen Saison „Spezialtrainer“ war. Dolezal, der in der Saison 2023/24 nach dem Rauswurf von Kanadas Ex-Teamchef Craig Habscheid Head-Coach war, wird das Trainerteam bis zur Bestellung eines Fleming-Nachfolgers begleitend unterstützen, wie es so schön heißt. Scholz fungierte letzte Saison im Rahmen der Vorberitung Österreichs auf die Eishockey-WM auch als Assistent von Teamchef Roger Bader. Vielleicht sollte Reiss einmal beim Schweizer „vorfühlen“, ob ihn nicht auch die Capitals, vorerst in einer Art Doppelfunktion, reizen würden. Wenn er es nicht schon getan hat. Nicht nur in Wien ist man unzufrieden. Auch beim Meister EC Red Bull Salzburg beginnt es zu rumoren: Nur sechs Siege in zwölf Spielen. Das bringen manche mit dem Abgang von Meistermacher Oliver David nach München in Zusammenhang, glauben, dass Manny Viveiros als Nachfolger nicht die optimale Wahl war. David Assistent Ben Cooper ist mit Laibach Tabellenführer.

In der NHL läuft es weiter sehr gut für Marco Kasper: Detroit bezwang Stanley Cup-Finalist Edmonton 4:2 (0:0,3:1, 1:1), Kasper blieb beim fünften Sieg in Serie zwar ohne Scorerpunkt, hatte aber 16:58-Minuten Eiszeit.

Foto: Vienna Capitals/Szieber.

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