Sechs Minuten trennten die Linzer Black Wings letzten Dienstag von der Sensation, in Bozen den Sieger des Grunddurchgangs im siebenten Viertelfinalspiel auszuschalten. Das verhinderte Dustin Gazley, der 34 jährige Bozen-Stürmer. Er erzielte den Ausgleich zum 2:2 und sorgte nach 41 Sekunden der Verlängerung für die Entscheidung. Somit kämpfen ab Freitag Titelverteidiger EC Red Bull Salzburg und der KAC sowie Bozen und die Vienna Capitals um den Aufstieg ins Finale. Puls 24 überträgt Freitag den Start in Salzburg, Sonntag das zweite Duell aus Klagenfurt, Dienstag das dritte Spiel zwischen Bozen und den Capitals. Sicher wird´s volle Hallen geben. Seit Beginn der Pre-Play-Offs kamen 94.807 Zuschauer. Der Klassiker zwischen Salzburg und dem KAC verspricht Spannung pur: Im Grunddurchgang gab es je zwei Siege von Salzburg und des KAC, die Klagenfurt konnten in allen vier Partien punkten. Fünf der letzten zehn Duelle endeten nach der regulären Spielzeit unentschieden, acht mit einem Tor Differenz. Die Mannschaften mit den meisten Titelgewinnen seit Liga-Neugründung (Salzburg holte sieben, der KAC fünf), treffen in den Play-offs bereits zum neunten Mal aufeinander.
Die Bilanz: Nach den bisherigen acht, von denen vier erst in einem siebenten und alles entscheidenden Spiel endeten, steht es 4:4. Das letzte Duell gab es 2021, als der KAC die Salzburger im Semifinale mit 4:1 eliminierte und danach Meister wurde. Das schaffte Salzburg zuvor 2020 und danach 2022. Daher treffen Freitag in ihrer 50. Play-Begegnung (von den bisherigen 49 gewann der KAC 25) auch die Mannschaften aufeinander, die zusammen die letzten drei Meistertitel holten. Salzburgs Kapitän Thomas Raffl dürfte mit einer Knieverletzung ausfallen, Trainer Matt McIlvane möchte sich mit dem Titel verabschieden, bevor er nach Nordamerika in die Organisation der Anaheim Mighty Ducks wechselt. Unter ihm gewann Salzburg die letzten 16 Play-off-Spiele. Ob die Serie der 4:0-Aufstiege ohne Niederlage auch gegen den KAC weiter geht?
Die Vienna Capitals erreichten zum sechsten Mal in Folge das Semifinale, verloren sieben der letzten zehn Spiele gegen Bozen, in dieser Saison drei von vier. Bozens Viertelfinalhelden Gazley haben die Capitals schon einmal eliminiert: Im Semifinale 2018/19, als der Amerikaner mit italienischem Pass noch bei Salzburg spielte. Danach bekam Gazley bei den Bullen keinen neuen Vertrag. Bisher gab es drei Play-Off-Duelle zwischen Wien und Bozen: 2017 gewannen die Capitals im Semifinale viermal, wurden danach Meister, 2018 und 2021 siegte Bozen 4:1 und 4:2. Alexander Wall und Rafael Rotter (Bild oben) sind heiß auf die Revanche. So wie Bozens kanadischer Trainer Glen Hanlon auf seinen ersten Titel. Der 66 jährige, zu aktiven Zeiten Tormann, hat in seiner 26 jährigen Karriere als Coach schon viele Stationen hinter sich: Die Washington Capitals, Jokerit Helsinki, Dinamo Minsk, Krefeld, letzte Saison Znaim. Weil sich die Tschechen aus der Liga zurückzogen, wechselte Hanlon, der auch Teamchef in Weißrussland, der Slowakei und der Schweiz war, nach Südtirol. Die Vienna Capitals können Hanlons Titelhoffnungen beenden.
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